Vorträge, Führungen und Exkursionen

Bei der Wintervogelführung an der Donau zeigte Karl F. Gauggel Vögel, die im Winter auf der Donau anzutreffen sind. Anhand einer Beamerpräsentation erläuterte Alfred Bauernfeind im März die Natur im Inzigkofer Park. Im April führte Karl F. Gauggel Vogelinteressierte an die Krauchenwieser Baggerseen. Peter Roth erklärte im April im Krauchenwieser Park auf einer Führung den Gesang der dort vorhandenen Vogelarten. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung zum Naturerlebnistag mit dem NABU Mengen führte Alfred Bauernfeind die Besucher durch das Bittelschießer Täle. Unsere jährliche Aktion Vogel-per-spektive an den Krauchenwieser Baggerseen veranstalteten wir Ende Mai. Die Besucher konnten an den Baggerseen Vögel durch bereitgestellte Spektive beobachten. Im Juni hielt Alfred Bauernfeind bei den Senioren in Schwandorf einen Vortrag über unsere heimische Natur. Im September hielt Hans Joachim Masur aus Wilhelmsdorf einen Vortrag über den Lebensraum Kiesgrube. Diese Veranstaltung führten wir in Krauchenwies zusammen mit dem örtlichen Bildungswerk durch.

Alfred Bauernfeind führte im Kräutergarten mehrere Veranstaltungen durch. Neben einer öffentlichen Führung erklärte er verschiedenen angemeldeten Gruppen den Garten.

 

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

Im September veranstalteten wir eine Fledermausführung für Kinder. Thomas Hofmann zeigte wie man mit einem Fledermausdetektor die Ultraschalllaute dieser Tiere für den Menschen hörbar machen kann. Im Sommer konnten Kinder im Kräutergarten aus verschiedenen Kräutern Kräuteressig herstellen.

 

Krauchenwieser Baggerseen

Im Steidlesee wurden im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit des Landratsamts Sigmaringen dem Fischeraufseher der Fa. Dietmayer  und dem NABU Bojen ausgebracht um die  mit Schilf bewachsene Schlickbank im Westen und die kleine Brutinsel in der  Seemitte abzugrenzen. Diese Bereiche sollen von den Badegästen des Freibades und den Anglern nicht betreten werden. In diesem Jahr  werden noch Schilder im Freibad angebracht auf denen die Badegäste hingewiesen werden, dass die mit Bojen markierten Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Dies ist nötig, da auf diesen Flächen  im vergangenen Jahr erstmals die seltene Zwergdommel beobachtet werden konnte.

Die Beweidung am Südufer und der Schlickbank am Ostufer des Südsees II wurde im vergangenen Jahr mit drei Rindern vom Landwirt Hahn aus Hippetsweiler fortgesetzt. Außerdem fand auf diesen Flächen im Sommer eine Nachbeweidung mit zehn Eseln statt. Sie haben den Vorteil, dass sie sich  auch von Pflanzen wie z.B. Sauergräser oder Disteln ernähren, die von den Rindern nicht mehr gefressen werden. Es war jedoch noch nötig die aufkommenden Gehölze im Herbst zurückzuschneiden damit die Flächen für Gänse, Kiebitze und Dorngrasmücken attraktiv bleiben. Die Inseln im Südsee II mussten wieder gemäht und der Aufwuchs entfernt werden. Außerdem haben wir Bereiche der Steilufer etwas abgeflacht, damit die jungen Lachmöven und Kiebitze, die am Ufer Nahrung suchen,  wieder auf die Insel gelangen können.

Vom Gewann Burren findet jährlich eine massive Krötenwanderung zu den Südseen I und II sowie den kleinen Teich im Gewann Franzosenäcker statt. Wir haben deshalb einen Amphibienschutzzaun errichtet um die Erdkröten in den Teich Franzosenäcker zu leiten. Dadurch soll verhindert werden, dass sie die Straße überqueren.

Über das NSG Vogelsee führt eine Stromleitung an der immer wieder Wasservögel durch Anflug verunglückten. Auf unsere Veranlassung hin lies die EnBW sogenannte Marker anbringen. Dabei handelt es sich um Kunststoffplättchen die tagsüber Sonnenlicht speichern und nachts noch einige Zeit leuchten. Dadurch sollten die Vogelverluste bis zu 70% reduziert werden. Im Herbst 2018  verunglückten jedoch 2 Haubentaucher die eindeutig durch Anflug getötet oder verletzt wurden. Außerdem wurde ein toter Silberreiher gefunden, der am Kopf eine Verletzung hatte, die wohl durch Anflug an eine Leitung entstanden ist. Die meisten Anflugopfer werden jedoch gar nicht entdeckt. Es ist deshalb notwendig, dass mittelfristig die Stromleitung in die Erde verlegt wird.

Im Spätsommer wurde ein Zaun in dem Graben auf der Schilfinsel und vor zwei Inseln im Vogelsee angebracht. Der Zaun soll verhindern, dass Füchse auf die Inseln gelangen und die dort vorhandene Vogelbrut vernichten. Die Finanzierung des Zaunes wurde vom Landratsamt Sigmaringen übernommen.

Eines der beiden Nistflöße im Vogelsee haben wird entfernt, da es in einem sehr schlechten Zustand war und eine Reparatur sehr aufwändig gewesen wäre. Das Floß wurde in den letzten Jahren von der Mittelmeermöve in Beschlag genommen. Diese Vogelart breitet sich bei uns immer mehr aus und stellt inzwischen ein Problem da weil sie die Jungvögel anderer Vogelarten erbeutet. Die Flöße sollten eigentlich als Brutplätze für die Flußseeschwalbe dienen.

Die Arbeiten wurden von Mitgliedern des NABU Sigmaringen unter Mithilfe von Schülern und einem Lehrer der Haldenwangschule Mariaberg durchgeführt.

Für Pflegearbeiten im vergangenen Jahr wurden über 280 Stunden aufgewandt. 

 

Kräutergarten Inzigkofen

Der Kräutergarten wurde im vergangenen Jahr wieder sehr gut besucht. Wir haben auch eine Reihe von Führungen durchgeführt, die von verschiedenen Gruppen gebucht wurden. Die Wand mit den Vogelnistkästen haben wir teilweise erneuert und eine neue Beschilderung angebracht. Die Ausstellung im Inforaum musste vollkommen neu gestaltet werden, da die alte Ausstellung schon sehr in die Jahre gekommen war.  Auf der Streuobstwiese haben wir drei weitere Bäume gepflanzt. Darunter ist ein Birnbaum mit zwei verschiedenen Sorten. Außerdem wurde ein Teil der bestehenden Wiese umgebrochen und neu mit einer Wiesenblumenmischung eingesät. Die Saat ist sehr gut aufgelaufen und wir hoffen, dass in diesem Jahr der Blütenaspekt gegenüber dem Gras überwiegt. Besonders gefreut hat uns, dass wir im vergangenen Jahr den Umweltpreis der Sparkassenstiftung der Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen zusammen mit dem Biohof Pröbstle aus Scheer erhielten. Die Überreichung des Preises fand im Kräutergarten durch Frau Landrätin Stefanie Bürkle und Vorstand Herrn Michael Hahn statt. Die Bewirtung wurde von der  Familie Pröbstle übernommen, die Speisen und Getränke vom eigenen Hof bereitstellte.  

Die Arbeit im Garten wird von Mitarbeitern des NABU ehrenamtlich geleistet. Dafür haben wir über 300 Stunden aufgewandt.

 

Jubiläum

Im vergangenen Jahr konnten wir das Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen unserer Ortsgruppe feiern. Aus diesem Anlass fand eine Veranstaltung im Zollerhof in Sigmaringen statt. Verschiedene befreundete Vereine und die Stadt Sigmaringen folgten unserer Einladung und schickten einen Vertreter. Alfred Bauernfeind gab anhand von Bildern einen Rückblick über die Arbeit der Gruppe in den letzten 40 Jahren. Hans Joachim Friedrich und Herbert Gauggel begleiteten die Veranstaltung mit Musik. Gerd Bantle trug Gedichte über Pflanzen des Heimatdichters Bruno Gern vor. Karl F. Gauggel verfasste ein humorvolles  Gedicht  über die Anfangsjahre des NABU. Außerdem wurden Mitglieder für die 20- und 30- jährige Mitgliedschaft im NABU mit einer Urkunde und einem Weinpräsent geehrt. Ministerpräsident Kretschmann ist  seit 20 Jahren Mitglied unserer Ortsgruppe. Seine Ehrung fand aus Termingründen zu einem früheren Zeitpunkt statt.

 

Kiesgrubentagung in Göggingen

Am 17. Juni veranstaltete der Bund Naturschutz Oberschwaben zusammen mit dem NABU Sigmaringen den Oberschwäbischen Naturschutztag 2018 in Göggingen. Das Thema war „Kiesgruben - Eine Chance für den Artenschutz?“ Dabei führte Karl F. Gauggel an den Baggerseen eine ornithologische Frühwanderung durch. Alfred Bauernfeind referierte über die Vielfalt der Natur im Naturpark Obere Donau. Außerdem wurden weitere Vorträge zum Lebensraum Kiesgrube gehalten und eine Exkursion in die benachbarte Kiesgrube durchgeführt. Auf der Tagung wurde auch eine Resolution  zum Rohstoffabbau verabschiedet. Die zentralen Punkte der Resolutionen waren:

  • Sparsammer Umgang mit den Bodenschätzen Kies, Sand, Stein und Ton.
  • Kein Ferntransport über 50 km hinaus.
  • Bei der Rekultivierung müssen nährstoffarme Standorte, die beim Kiesabbau entstehen, erhalten werden.

 

Fortschreibung des Teilregionalplanes Rohstoffabbau und Rohstoffsicherung

Wir beteiligten uns an  einer gemeinsamen Stellungnahme der LNV Arbeitskreise Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis sowie BUND und NABU.

Der Entwurf des Regionalplanes Bodensee-Oberschwaben sieht vor die bisherige Entwicklung beim Flächenverbrauch und beim Ressourcenverbrauch linear fortzuschreiben. 620 Hektar Abbauflächen sollen für die Kiesgewinnung bis 2035 ausgewiesen werden („Abbaugebiete, VRG-Abbau“). Und das, obwohl es derzeit noch rd. 300 Hektar genehmigte Reserveflächen gibt, die erst zum Teil im Abbau begriffen sind. Weitere 470 Hektar sollen als „Sicherungsgebiete (VRG-Sicherung)“ ausgewiesen werden. Und noch einmal 260 Hektar sollen als „Vorbehaltsgebiete (VBG-Sicherung)“ in die Raumnutzungskarte des Regionalplans eingetragen werden, zusammen also 1.350 Hektar. Das entspricht etwa 2.000 Fußballfeldern.

Wir forderten in der Stellungnahme eine deutliche Reduzierung des Flächen- und Ressourcenverbrauchs. Deshalb halten wir die  verstärkte Nutzung von Recyclingprodukten für unabdingbar, wenn dem Anspruch der Nachhaltigkeit genüge getan werden soll.

Bei allen Rekultivierungen von Entnahmestellen sollte grundsätzlich mindestens ein Drittel der Flächen den Belangen des Naturschutzes vorbehalten bleiben.

Im Kreis Sigmaringen wird von uns der Kalksteinabbau Mittelberg abgelehnt. Er befindet sich mitten im Natura 2000-Gebiet „Obere Donau“ (FFH- und Vogelschutzgebiet), tangiert Wildtierkorridore, beeinträchtigt geschützte Biotope und den Biotopverbund, führt zu Schwerlastverkehren auf ungeeigneten Trassen und beeinträchtigt Erholungs- und Wandergebiete im Naturpark.

 

Beteiligung am Tag der Schöpfung:

Am 30. September fand der Tag der Schöpfung statt, Er wurde gemeinsam  von der evangelischen Kirchengemeinde, der katholischen Kirchengemeinde und der Freien Christengemeinde Sigmaringen veranstaltet. Er stand unter dem Motto „Von meinen Früchten könnt ihr leben“. Neben der NABU Gruppe waren weitere Vereine und Organisationen, die sich für Umweltschutz, Faires Handeln und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, mit einem Infostand präsent.

Schaffung  von Nistmöglichkeiten für Vögel.

Im  Oktober betreuten wir einen Infostand, wo wir über Vogelnistkästen informierten und auch Holzbeton- und Holzkästen sowie Futtersäulen für die Winterfütterung von Vögeln anboten. Außerdem reinigten wir verschiedene Vogelnistkästen an den Kraucherwieser  Baggerseen und brachten dort einen Gänsesägerkasten an.

Mitarbeit an der Bestandserfassung von Wasservögeln

Karl F. Gauggel  führte für die  ornithologische Gesellschaft in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr von September bis April an den Baggerseen Zählungen der Wasservögel durch. Dies erfolgte im Abstand von 4 Wochen.

 

Teilnahme an  Veranstaltungen im Jahr 2018

Mitglieder unserer Ortsgruppe nahmen an folgenden Veranstaltungen teil:

02.03. Teilnahme an der Jahresmitgliederversammlung des NABU Mengen

10.03. Teilnahme an der Jahresversammlung der Kreisjägervereinigung in Vilsingen.

24.03. Teilnahme an der Delegiertenversammlung des NABU Bezirksverband Donau Bodensee in Überlingen

26.03. Teilnahme an der Veranstaltung “Stadt trifft Land – Wer trägt die Verantwortung für eine nachhaltige Milchwirtschaft“? mit Maria Heubach MdEP, Karsten Hansen BDM und Adolf-Martin Hensler BDM.

13.04. Teilnahme bei der Einweihung des Ersatzlaichgewässers der NABU Gruppe Mengen

18.04. Teilnahme beim Austausch zwischen Kreisverwaltung und den Naturschutzverbänden im Landratsamt  Sigmaringen

30.04. Teilnahme an der Auftaktveranstaltung anlässlich „Kulturlandschaft des Jahres 2018 Obere Donau“.

17.06. Teilnahme am „Oberschwäbischen Naturschutztag 2018“ in Göggingen.

21.06. Teilnahme an der Veranstaltung „Die Vielfalt des Ländlichen Raums erleben“ mit dem  Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk.

10.09.  Kuratoriumssitzung des Naturschutzzentrums in Beuron.

09. Teilnahme an der Ausstellungseröffnung „natura morta – still a/live“.

24.09. Teilnahme an der  Leader Aktionsgruppe in Inzigkofen.

25.09. Teilnahme an der Besprechung im LRA über Vorkommen geschützter Arten an verschiedenen Felsen.

13.10.Teilnahme an der Eröffnung des NABU Bodenseezentrum.

19.10.Teilnahme an der Eröffnung der Bilderausstellung zum 30jährigen Bestehens der NABU Gruppe Mengen.

20.10. Teilnahme am Bibertag für Biberfachberater in Biberach.

07.11. Teilnahme am Landesnaturschutzverband-AK-Treffen im Regierungsbezirk Tübingen in Ulm.

24.11. Teilnahme an der NABU Landesvertreterversammlung in Bruchsal.

29.11. Teilnahme an einer Besprechung zum Kiesabbau im Landratsamt.

30.11. Teilnahme am Kiebitzschutztag in Stuttgart.

Stellungnahmen

Von unserer Gruppe wurden im vergangenen Jahr für den LNV folgende Stellungnahmen verfasst:

 

Bebauungsplanentwurf „Hohe Tannen IV“ Gemarkung Sigmaringen   

Das zur Bebauung vorgesehene Gebiet enthält im südöstlichen Teil einen ökologisch sehr wertvollen alten Baumbestand der als Lebensraum für verschiedene Fledermaus- und Vogelarten dient. Wir schlugen deshalb u.a. vor auf das Fällen der alten Bäume zu verzichten, auch wenn dadurch Bauplätze verloren gehen. Außerdem forderten wir Naturwaldinseln in unmittelbarer Nähe zum gerodeten Wald auszuweisen.

 

Geplante Erweiterung des Kiesabbaus der Firma Baresel GmbH &Co. KG in Göggingen

In der Stellungnahme verlangten wir, dass ein Teil der abgebauten Kiesflächen nicht aufgeforstet sondern der natürlichen Entwicklung überlassen wird. Laut Planung sollen als Folgenutzung  13,6 ha  der  Abbauflächen wieder aufgeforstet werden. Lediglich 1,2 ha der Abbauböschung soll einer natürlichen Sukzession überlassen werden. Unserer Meinung nach muss der Kiesabbau unbedingt genutzt werden um bei der Folgenutzung neue Lebensräume zu schaffen. Dies sind z.B. offenen Magerflächen, Steilwände, Gewässer usw.

 

Windenergieanlage  auf Flurstück Nr. 737, Gemarkung Veringenstadt 

Auch wenn der Bau der Windkraftanlage einen Eingriff in Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten darstellt stehen wir positiv der Errichtung solcher Anlagen gegenüber. Wir wiesen darauf hin, dass wenn Fledermäuse unterwegs sind die Abschaltzeiten konsequent eingehalten werden und dass in der Umgebung des Windrades keine Flächen entstehen, die für Nahrungssuche von Greifvögeln attraktiv sind.