I. Zustand des Gebietes
Steidlesee I
Über Pfingsten 2018 war auf den Parkplätzen beim Freibad und im Freibad selbst ein großes mehrtägiges Musikfestival mit dem Namen „Eine Liebe“, als Fortsetzung des Gögginger „No Stress Festivals“ mit 1000 bis 1500 Besuchern geplant.
Als wir davon erfuhren, waren die Vorbereitungen weit fortgeschritten und erste Anmeldungen lagen bereits vor. Wegen des zu erwartenden Ansturms von hunderten Besuchern und vor allem wegen der Beschallung formierte sich Wiederstand von Anwohnern und dem NABU. Der Geräuschpegel sowie der zusätzliche Besucherstrom hätte eine massive, dreitägige Dauerstörung mitten in der Brut- und Nestlingszeit bedeutet. Es erfolgten Gespräche mit den Veranstaltern, der Gemeinde Krauchenwies, den Vertretern des Naturschutzes und des Landratsamtes. Es wurde dann ein anderes, weniger empfindliches Gebiet gefunden und die Veranstaltung konnte dort organisiert werden.
Empfindliche Bereiche im Steidlesee, zum Beispiel vor der mit Schilf bewachsenen Schlickbank im Westen und um die kleine Brutinsel in Seemitte, hat das Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem NABU und Anglern mit Bojen abgegrenzt, damit auch in diesem Bade- und Angelsee Naturschutz möglich wird. Die Fa. Dietmayer, Pächter des Steidlesees, war uns dabei mit einem Boot behilflich, wofür wir uns herzlich bedanken. Die Bojen wurden von den meisten Badegästen und Paddlern beachtet. In der nächsten Saison werden Schilder im Freibad angebracht mit dem Hinweis, dass die mit Bojen markierten Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Das dies nötig ist, zeigten in diesem Jahr erstmals mehrere Beobachtungen der seltenen Zwergdommel. Diese Vogelart ist in den letzten Jahrzehnten in Deutschland beinahe ausgestorben und erholt sich derzeit etwas. Früher gab es sie an vielen Oberschwäbischen Seen und Weihern. Da am Steidlesee mehrmals ein Weibchen und später ein flügger Jungvogel beobachtet wurden, der noch Daunen auf dem Kopf hatte, bestand starker Brutverdacht.
Südsee II
Wie in den vergangenen Jahren wurde die wilde Weide am Südufer und ein Teil des Dammes mit der Schlickbank am Ostufer wieder mit drei Kühen beweidet, die vom Landwirt Hahn aus Hippetsweiler zur Verfügung gestellt wurden. In diesem Jahr haben wir erstmals zusammen mit dem Landratsamt eine Nachbeweidung vom 07.06. bis 08.09 mit 10 Eseln verschiedener Größe und verschiedener Farbschläge organisiert. Herrn Gerstenlauer, ein Landwirt aus Burgrieden / Hochstetten, hat die Tiere gebracht. Da Esel auch Pflanzen wie Sauergräser und Disteln fressen, erhofften wir uns weitere Hilfe bei der Pflege der Fläche. Esel und Pferde finden selbst dann noch Futter, wenn Kühe bereits mager werden.
Es hat sich gezeigt, dass die Tiere bei den Besuchern viel Beachtung fanden. Immer wieder sah man Menschen, die fasziniert die Esel beobachteten oder Fotos machten. Weil der Sommer heiß und trocken war, konnten wir auf einen Unterstand verzichten, zumal genügend Schattenbäume vorhanden sind. Trotz der intensiven Beweidung mussten wir bei mehreren Pflegeeinsätzen im Herbst wieder Gehölze zurückschneiden oder auf den Stock setzen, damit die Flächen für Gänse, Kiebitze und Dorngrasmücken attraktiv bleiben.
Die drei Inseln im Südsee II wurden wieder von uns gemäht und einige Steilufer auf der großen Insel abgeflacht und von Hand gestaltet, damit die Jungen Kiebitze und Lachmöwen am Ufer Nahrung suchen und danach wieder auf die Insel klettern können. Dabei erhielten wir Hilfe von Thomas Hoffmann, der mit seinen Schülern von der Haldenwangschule an zwei Arbeitseinsätzen teilnahm.
Wegen der massiven Krötenwanderung vom Burren zum kleinen Angelteich Franzosenäcker und zu den Südseen I und II hat unsere Ortsgruppe erstmals einen Krötenzaun aufgebaut, den uns die Gruppe Mengen zur Verfügung gestellt hat. Früher wurde der Amphibienschutz von der Ortsgruppe Mengen organisiert. Bei der Laichwanderung wurden die Erdkröten in den kleinen Angelteich umgeleitet. Vor allem bei der Rückwanderung gab es dann doch noch erhebliche Verluste. Hier müssen Überlegungen angestellt werden, wie man dieses Massaker auf Dauer mit einfachen Mitteln verhindern kann.
Vogelsee
Da immer wieder Wasservögel beim An- oder Abflug mit der Elektroleitung die über den Vogelsee führt kollidierten, ließ die EnBW einige Warnmarker, sogenannte „Firefly“ der schwedischen Fa. Hamar installieren. Als das Eis auf dem Vogelsee am 03.03.2018 endlich tragfähig war, verständigte ich die EnBW, die mit einigen Mitarbeitern und einem tschechischen Techniker und einem Piloten anrückte, um die Marker mittels einer Drohne an den Leitungen zu befestigten. Die Marker laden sich tagsüber mit Sonnenlicht auf und leuchten nachts noch einer Zeitlang. Dadurch lassen sich Vogelverluste nach Angaben der Fa. Hamar um bis zu 70% reduzieren. Im Herbst 2017 waren 3 Haubentaucher und 1 Prachttaucher kollidiert und verendet. Im Herbst 2018 fand ich leider wieder 2 verunglückte Haubentaucher die eindeutig durch Anflug getötet oder verletzt wurden. Am 21.12. wurde uns zusätzlich ein toter Silberreiher gemeldet, der am Kopf eine Verletzung hatte, die wohl durch Anflug an eine Leitung entstanden ist. Er wurde am Ufer der Ablach beim Surfsee, (Nordsee II) gefunden und soll dort einen Tag gesessen sein bevor er starb. Er könnte eventuell mit der Leitung kollidiert sein, die vom Kieswerk zur Pumpstation am Südsee II führt. Die sicherste Lösung am Vogelsee wäre eine Erdverkabelung der Leitungen, die über den See führen.
Da in den vergangenen Jahren die Brutvögel der Inseln im Vogelsee kaum noch Nachwuchs hatten, haben wir mit dem Landratsamt Kontakt aufgenommen und das Konzept vom Plessenteich, der südlich von Neu- Ulm liegt, vorgestellt. Dort wurde auf 400 m Länge von den Naturschützern ein Zaun im Ringraben montiert, um Fuchs und Waschbär den Zugang zu den Brutinseln zu verwehren. In den folgenden zwei Jahren gelang es Kiebitzen, Lach- und Schwarzkopfmöwen sowie Graugänsen wieder zahlreiche Junge aufzuziehen.
Das Landratsamt Sigmaringen zeigte sich aufgeschlossen für diese Lösung und organisierte im zeitigen Frühjahr die Verbreiterung des Ringgrabens um die Schilfinsel mit einem Bagger. Dies wurde von der Fa. Valet & Ott als Ausgleich für einen Eingriff, der an anderer Stelle erfolgt war, kostenlos ausgeführt. Nach der Brutzeit im Spätsommer baute die Fa. Zaunteam Meßkirch den 300 m langen Zaun im Wasser, der mit Naturschutzgeldern des Landratsamtes finanziert wurde. Ich selbst war mit zwei Booten und einem Nistfloss behilflich, denn zum Einrammen der Pfähle musste eine Bockleiter auf das Floß oder in das Flachwasser gestellt werden. Seit der Verbreiterung des Ringgrabens wurden keine Füchse und auch kein Fuchskot mehr auf der Schilfinsel gesehen. Gegen den Waschbären, der ebenfalls schon im Gebiet gesehen wurde, ist über dem Zaun noch ein Weidedraht installiert worden, der bei Bedarf unter Strom gestellt werden kann. Da der Zaun erst nach der Brutzeit erstellt wurde, versuchten wir mit einer kleinen Ablenkfütterung den Fuchs und die Rabenkrähen von den Inseln fernzuhalten. Vielleicht war dies der Grund, dass die Flussseeschwalben, nachdem sie die ersten Gelege verloren hatten, Nachgelege produzierten und sich in diesem Jahr endlich wieder Bruterfolge einstellten.
Im Schilfgebiet auf der Schlickbank im Vogelsee haben wir wieder einige Gehölze entfernt und teilweise mit der Motorsense gemäht, um das Gebiet aufzuwerten. Auch die Inseln mähten wir wie in jedem Jahr.
Eines der beiden Nistflöße habe ich im Herbst abgewrackt, da das Metallgestell verrostet war und nichtmehr repariert werden konnte. Es wurde 1998 erstmals ausgebracht und hat damit 20 Jahre lang gehalten und gute Dienste geleistet. Da in den letzten Jahren ein zweites Paar Mittelmeer-möwen das Floß besetzt hatte, möchte ich keinen Ersatz mehr ausbringen. Mittelmeermöwen breiten sich an vielen Gewässern aus und sind für die anderen Brutvögel eine große Gefahr, da sie deren Junge erbeuten. Die Pflege der Flöße ist sehr aufwändig, denn die Planken müssen alle paar Jahre erneuert, dann wieder Kies aufgebracht und das Floß verankert werden.
II. Die wichtigsten Brutvögel im Jahr 2017
Zwergtaucher
Es gab mehrere Beobachtungen, auch von Paaren während der Brutzeit, aber keinen Brutnachweis.
Lediglich am Wusthau-Weiher scheint ein Paare gebrütet zu haben.
Haubentaucher
Der Brutbestand lag wie in den vergangenen Jahren wieder bei mindestens 21 Paaren, von denen viele auch erfolgreich Junge aufzogen. Trotz der angebrachten Markierungen kollidierten im Dezember zwei Haubentaucher an der Leitung, die über den Vogelsee führt.
Zwergdommel
Für diese sehr seltene Vogelart bestand erstmals Brutverdacht, nachdem mir sieben Beobachtungen dieser sehr versteckt lebenden Art gelangen.
Am 25.05.2018 balzte gegen Abend ein Männchen im Schilf in der SO-Ecke des Vogelsees.
Am 27.07.2018 sah ich zweimal ein Weibchen im Schilfgebiet am Damm des Steidlesees.
Am 13.08.2018 jagte ein Weibchen am selben Damm auf der Seite des Vogelsees.
Am 14.08.2018 jagte ein Weibchen am Westufer des Steidlesees.
Am 15.08.2018 sah ich am Ostufer des Steidlesees einen flüggen Jungvogel mit Dunen auf dem Kopf.
Am 16.08.2018 war wieder ein Weibchen am Ostufer des Steidlesees zu sehen.
Am 19.08.2018 erschien ein Jungvogel kurz am Schilfrand in der NO-Ecke des Vogelsees.
Aus diesem Grund muss das Schilfgebiet am Damm des Steidlesees unbedingt erhalten werden. Auch sollten hier keine weiteren Zugänge an den See durch den Schilfgürtel erlaubt werden. Hier waren möglicherweise die Brutplätze der Zwergdommel und des Drosselrohrsängers. Beide Arten benötigen größere zusammenhängende Schilfgebiete.
Höckerschwan
Sieben Paare brüteten an verschiedenen Stellen. Nur drei Paaren gelang es einige Junge aufzuziehen. Das Paar am Vogelsee wurde von einem fremden Paar verjagt obwohl es bereits ein bebrütetes Gelege auf einer Insel in Vogelsee hatte. Bei dem heftigen Revierkampf ging auch ein Kiebitzgelege verloren.
Graugans
Hier dürfte der Brutbestand bei mindestens 65 Paaren gelegen haben. Wie immer lagen nach der Brutzeit wieder zahlreiche Eier auf den Brutinseln, die vermutlich wegen intraspezifischer Aggressionen aufgegeben wurden. Es ist sehr schwierig, die Anzahl der flüggen Jungvögel abzuschätzen, da sich die Tiere auf das gesamte Gebiet verteilen und dann schwer zu zählen sind.
Nilgans
Insgesamt vier Brutpaare mit zahlreichen Jungen wurden beobachtet. Ein fünftes Paar das erst Ende August mit einer Brut auf einer Insel im Vogelsee begann hatte keinen Erfolg. Nilgänse sind eingebürgerte Neozoen die ursprünglich aus Afrika stammen.
Kolbenente
Mindestens 6 Weibchen, die Junge führten und einige Stockenten W, mit jungen Kolbenenten zusammen mit ihren eigenen Jungen konnten beobachtet werden. Die Anzahl der Brutpaare dürfte aber erheblich höher gewesen sein, da zahlreiche Gelege wegen der Prädatoren oder sonstiger Störungen verloren gingen.
Reiherenten
Bei den Reiherenten wurden mindestens sieben Weibchen mit Jungen beobachtet. Hier gilt dasselbe wie bei der Kolbenente. Die Anzahl der Brutpaare dürfte wesentlich höher gelegen sein.
Wasserralle
Geschätzte fünf Paare dürften gebrütet haben, vielleicht auch mehr, da die heimliche Vogelart schwer nachzuweisen ist. Jungvögel wurden sowohl am Steidlesee I als auch am Vogelsee beobachtet. Mindestens drei bis vier Vögel scheinen an der Ablach Winterreviere zu haben. Jedenfalls wurden bei den Kontrollen überwinternder Waldwasserläufer meist auch 2 – 3 Wasserrallen im seichten Bett der Ablach beobachtet.
Teichhuhn
Bei dieser heimlichen Art konnte kein Brutnachweis erbracht werden, obwohl immer wieder Vögel gesehen und verhört wurden.
Kiebitz
Neun Paare waren im Gebiet, aber nur ein Jungvogel ist mit Sicherheit flügge geworden. Ein Männchen betreute zwei Weibchen auf den Inseln im Vogelsee. Die ersten beiden Gelege wurden von Beutegreifern abgeräumt. Ein Nachgelege wurde bei Revierkämpfen der Höckerschwäne vernichtet, und ein zweites Nachgelege nach ein oder zwei Wochen nicht mehr bebrütet. Die Eier lagen noch einige Tage unversehrt im Nest.
Auf den Inseln im Südsee II gab es zahlreiche Junge, die aber bis auf eines alle im Laufe der Zeit verschwanden. So wurden wir Zeuge wie bei anhaltendem kräftigen Ostwind 6 Küken von 2 Paaren immer wieder versuchten, gegen den Wind auf die Schlickbank am Ostufer zu schwimmen. Nach wenigen Minuten mussten sie aber erschöpft aufgeben. Dabei wurde eines der Jungen im Vorbeiflug von einer Mittelmeermöwe erbeutet. Drei Junge die auf den kleinen Südinseln erbrütet wurden, waren später auf der Viehweide am Südufer und einem südlich gelegenen Maisacker bei der Nahrungssuche zu beobachten. Nur ein Jungkiebitz erreichte das Erwachsenenalter.
Flussregenpfeifer
Es wurden immer wieder bis zu vier Flussregenpfeifer, auch balzend beobachtet, aber es konnte keine Brut festgestellt werden. Diese Art könnte sich wieder etablieren, wenn der Südsee III nach Norden erweitert wird. Sobald der Humus abgeschoben wird, entstehen vorübergehend neue Lebensräume für Flussregenpfeifer.
Lachmöwe
Etwa 150 Paare haben auf der Großen Insel im Südsee II gebrütet. Zahlreich Junge, wohl über 140 sind flügge geworden. Erst sehr spät scheint aber ein Fuchs auf die Insel gelangt zu sein und hat dann doch noch einige Jungvögel getötet. Ca. 15 – 20 schon flügge Jungmöwen fand ich im August bei den Pflegeeinsätzen mumifiziert auf der Insel. Auch mit Kirschensteinen durchsetzten Fuchskot habe ich gefunden. Zwei Jungmöwen wurden damals mehrere Tage mit hängenden, gebrochenen Flügeln gesehen. Wahrscheinlich wurden sie vom Fuchs verletzt, der ja bekanntlich reißt was er erwischt, aber schließlich nicht alle Opfer gleichzeitig abtransportieren kann.
Mittelmeermöwe
Vier Paare machten Brutversuche an verschiedenen Stellen, aber nur dem Paar auf der kleinen Insel im Steidlesee ist es gelungen, drei Jungvögel groß zu ziehen. Zwei Paare, die auf Flößen im Vogelsee brüteten, und ein Paar auf der Insel im Südsee II verloren ihre Gelege vermutlich durch Prädatoren.
Flussseeschwalbe
Bei dieser Vogelart gab es nach vier Jahren ohne Bruterfolg endlich wieder 8 junge Seeschwalben, die flügge wurden. Ein Paar brütete erstmals auf der Südostseite der großen Insel im Südsee II und zog erfolgreich zwei Junge auf. Fünf Paare verloren ihr Erstgelege auf der kleinen Insel im Vogelsee. Alle fünf versuchten es dann noch einmal, wobei es vier Paaren gelang, je zwei Junge aufzuziehen, die alle flügge wurden.
Trotzdem verschwanden nacheinander über Nacht zwei bereits flügge Jungvögel. Ich fand danach eine Rupfung unter einer der Fichten am Südufer des Vogelsees. Neben einigen Hand- und Armschwingen und wenig Kleingefieder lag auch die Brustfeder eines Uhus mitten unter den Seeschwalbenfedern. Deshalb gehe ich davon aus, dass dieser für das Verschwinden der beiden jungen Seeschwalben verantwortlich ist. Auch in früheren Jahren hegte ich schon diesen Verdacht und konnte ihn auch durch eine nachts gegen 10 Uhr niedrig über der Brutinsel fliegende Eule betätigen. Insgesamt acht flügge junge Flussseeschwalben die durchkamen ist ein schöner Erfolg, nach 4 Jahren ohne Nachwuchs und nur einem flüggen Jungen 2013.
Eisvogel
Nach einer intensiven Vereisungsperiode im letzten Winter, bei der auch die Ablach wegen Niedrigwasser und geringem Durchfluss stellenweise zugefroren war, wurden die Eisvogelbestände wahrscheinlich dezimiert und an den Baggerseen schritt kein Paar zur Brut. Es wurde mir aber eine erfolgreiche Brut an der Ablach westlich von Krauchenwies gemeldet.
III. Durchzügler und bemerkenswerte Beobachtungen
Alljährlich regelmäßig im Gebiet vorkommende Arten werden hier nur erwähnt, wenn sie in außergewöhnlich großer Zahl aufgetreten sind, oder zu den selteneren Arten gehören.
Zwergschwan
Sechs Zwergschwäne wurden von zahlreichen Beobachtern vom 31.01. bis 17.02. auf Wiesen und Äckern nördlich des Flughafens Mengen beobachtet. Nach heftigem Schneefall waren sie dort verschwunden und wurden von Frau M. Burres am 09.03 im Ostrachtal wiederentdeckt. Siegfried Frosdorfer beobachtete die 6 Zwergschwäne dann am 11.03.2018 morgens auf einem der Baggerseen, wo sie wohl übernachtet hatten. Die Zwergschwäne sind wahrscheinlich wegen des hohen Wasserstandes am Bodensee abgewandert, weil die Nahrung am Seegrund nicht mehr erreichbar war.
Blässgans
Vom 01.01. bis 02.01.2018 2 Juv. unter Graugänsen und dann wieder vom 19.11. bis 29.11.2018 1 ad. unter Graugänsen.
Brandgans
16 Beobachtungen aus verschiedenen Monaten mit max. 8 Ind. am 29.10.2018.
Rostgans
Sehr viele Beobachtungen mit maximal 14 Ind. Ein Weibchen war bei der Brutplatzsuche in Rulfingen in einen Heulüfter geraten und musste befreit werden. Eine Brut dieser bei uns eingebürgerten osteuropäischen Gans konnte aber noch nicht bestätigt werden. Am Inneringer See und an den Klärteichen bei Volkertsweiler sind aber schon Familien mit Jungen beobachtet worden.
Streifengans
Am 10.05.2018 wurde 1 Ind. unter Graugänsen beobachtet. Auch die Streifengans ist eine aus Asien eingeführte Gans, die als Gefangenschaftsflüchtling immer wieder mal auftaucht.
Mandarinente
Noch nie gab es so viele Beobachtungen von Mandarinenten. Zunächst im Sommer bis zu 5 ausgewachsene Jungvögel, die sehr zutraulich waren und sich vor allem am Südsee II aufhielten.
Im Herbst bis Ende November dann 8 Altvögel, 6 M und 2 W die sich überwiegend unter überhängenden Bäumen am Nordufer des Vogelsees und des Zielfinger Sees aufhielten. Auch Mandarinenten sind aus Ostasien stammende, eingebürgerte Neozoen.
Schnatterente
Maximal 90 Schnatterenten wurden am 02.02.2018 gezählt. Trotz Übersommerung einiger Vögel gab es keinen Brutnachweis.
Spießente
15 Beobachtungen mit max. 3 Ind. am 24. und 25.03. sowie 4 am 10.12.2018.
Löffelente
Zahlreiche Beobachtungen, maximal 11 Ind. am 29.06.2018
Pfeifente
Zahlreiche Beobachtungen im Winterhalbjahr, maximal 84 Ind. am 02.02.2018.
Krickente
Zahlreiche Beobachtungen, maximal 41 Ind. am 02.11.2018.
Knäkente
Zahlreiche Beobachtungen, maximal 16 Ind. am 07.04.2018.
Kolbenente
Maximum 64 Ind. am 22.03.2018.
Schellente
Zahlreiche Beobachtungen im Winterhalbjahr, maximal 11 Ind. am 16.11.2018.
Gänsesäger
Zahlreiche Beobachtungen mit maximal 65 Ind. an den Baggerseen am 12.01.2018.
An der Donau bei Sigmaringen erster Brutnachweis am 29.05.2018. Ein Jungvogel wurde auf einem Balkon in der Konviktstraße gefunden und zur Pflege in die Vogelpflegestation Mössingen gebracht, wo er leider verstarb. Er konnte seiner Mutter vom Balkon aus nicht an die Donau folgen, weil die Umrandung zu hoch war.
Schwarzhalstaucher
Etwa 8 Beobachtungen mit mehrmals maximal 2 Ind. auf dem Durchzug im PK. Ein Vogel im SK blieb vom 20.11. bis 15.12.2018 auf dem Steidlesee I bis eine kurze Vereisung ihn zum Weiterzug zwang.
Rohrdommel
Von der Rohrdommel gab es 2018 drei Beobachtungen. Am 20.09. im Schilfgebiet Vogelsee, am 01.10. Schilfgebiet Steidlesee I und am 13.10. wieder am Vogelsee.
Zwergdommel
Bei den 7 Beobachtungen im Sommer 2018 konnte nicht sicher geklärt werden ob eine Brut stattgefunden hat, oder ob einzelne späte Sichtungen Durchzügler waren.
Seidenreiher
Ein Ind. flog am 19.04.2018 das Ablachtal aufwärts.
Silberreiher
Ein Maximum von über 60 Silberreihern flog am 04.12. wegen einer massiven Störung am Schlafplatz Steidlesee auf und wurde von mir im Flug gezählt. Am nächsten Morgen konnte ich aber nur noch 53 am diesem Schlafplatz feststellen. Offenbar haben einzelne dann an einer anderen Stelle übernachtet. In den letzten Jahren hat sich hier im Winterhalbjahr eine Schlafplatztradition entwickelt.
Purpurreiher
Nur am 06.05.2018 ein ad. am Vogelsee rastend.
Schwarzstorch
Am 18.03. beobachteten P. Roth und M. Sindt einen Schwarzstorch auf der Schlickbank im Südsee II. Am 08.04. kreisten 2 Ind. über dem Waldgebiet nördlich des Vogelsees und zogen dann nach NO weiter. K.F. Gauggel u. S. Frohsdorfer.
Sichler
Ein Sichler suchte am 07.06.2018 vor der Schlickbank am Südsee II den ganzen Tag sehr erfolgreich Nahrung. Dies war die erste Beobachtung dieser südeuropäischen Vogelart im Baggerseegebiet.
Fischadler
Vier Frühjahrs und 3 Herbstbeobachtungen. Max. 2 Ind. am 09.04.2018.
Rohrweihe
Insges. 12 Beobachtungen mit mehrmals 2 Ind.
Wespenbussard
Über 10 Beobachtungen, dabei oftmals nach Süden abziehend oder von dort kommend, auch mit Beute. Deshalb nehme ich an das der Brutplatz in Richtung Waldgebiet Weithart lag.
Habicht
Vom Habicht gibt es nur sehr wenige Beobachtungen und keinerlei Brutverdacht.
Rotfußfalke
Vom Rotfußfalken gibt es die Beobachtung eines Weibchens am 05.05.2018. Es jagte beim Steidlesee und über der Ablach Fluginsekten.
Baumfalke
Zahlreiche Beobachtungen, aber kein Brutverdacht in der näheren Umgebung.
Wanderfalke
Vier Beobachtungen auch während der Brutzeit.
Tüpfelsumpfhuhn
In diesem Jahr gelang nur eine Beobachtung am 17.08.2018 auf der Schlickbank im Steidlesee I.
Kranich
Am 08.11. sah ich am Abend 21 Ind. über den Baggerseen kreisend. Tobias Epple beobachtete am 17.11.2018 48 Kraniche das Ablachtal aufwärts fliegend.
Stelzenläufer
Ein Weibchen wurde am 24.05. und dann wieder vom 29.05. bis 31.05. beobachtet.
Sandregenpfeifer
Nur 3 Frühjahrsbeobachtungen mit maximal 3 Ind. am 23.04.2018.
Kiebitzregenpfeifer
Am 14. und 16.05. 2018 sah ich einen vermutlich vorjährigen Jungvogel auf der Schlickbank im Südsee II. Fotos liegen vor.
Goldregenpfeifer
Am 14.04.2018 1 Ind. im ÜK auf der Schlickbank im Südsee II. Fotos liegen vor.
Alpenstrandläufer
Zahlreiche Beobachtungen zu beiden Zugzeiten mit max. 6 Ind. am 06.10.2018
Sichelstrandläufer
Sieben Beobachtungen mit max. 3 Ind. von August bis Anfang September.
Zwergstrandläufer
Zehn Beobachtungen mit max. 2 Ind.
Temminckstrandläufer
Sechzehn Beobachtungen mit maximal 2 Ind.
Bruchwasserläufer
Sehr viele Beobachtungen, aber nur maximal 4 Ind.
Waldwasserläufer
Noch nie gab es so viele Beobachtungen des Waldwasserläufers. Der anhaltend sehr niedrige Wasserstand in der Restablach beim E-Werk bescherte uns bis in den Dezember ausharrende Durchzügler und vermutlich auch Wintergäste. Maximal 10 Ind. wurden am 20.11. und 02.12.2018 zusammen im Trupp beobachtet.
Flussuferläufer
Auch von dieser Art gab es wie immer zahlreiche Beobachtungen aber nur max. 8 Ind. am 15.08.2018.
Rotschenkel
Neun Beobachtungen mit max. 4 Ind. am 04.05.2018.
Dunkler Wasserläufer
Nur drei Beobachtungen mit je einem Ind.
Grünschenkel
Siebzehn Beobachtungen mit max. 5 Ind. am 17.08. und 03.09.2018.
Bekassine
Sehr viele Beobachtungen aber nur max. 8 Ind.
Zwergschnepfe
Acht Beobachtungen; wegen des zunächst milden Winters sogar noch am 19.01. Max. 2 Ind. am 14.11.2018.
Kampfläufer
Sehr viele Beobachtungen mit max. 13 Ind. am 28. und 29.04.2018.
Sturmmöwe
Sieben Beobachtungen mit max. 8 Ind. am 24.03.2018.
Schwarzkopfmöwe
Sechs Beobachtungen mit maximal 3 Ind.
Steppenmöwe
Tobias Epple beobachtete am 30.10.2018 eine Steppenmöwe.
Zwergmöwe
Acht Beobachtungen mit max. 3 Ind. am 19.04.2018.
Zwergseeschwalbe
2 Ind. am 17.05.2018 am Südsee II. (P Roth u. später ein weiterer Beobachter)
Trauerseeschwalbe
18 Beobachtungen mit max. 11 Individuen.
Weissflügel-Seeschwalbe
1 Ind. im PK am 20.05.2018.
Weissbart- Seeschwalbe
Je 1 Ind. am 25.04, 20.05. , 21.05., 14.06.2018.
Uhu
nur indirekter Nachweis durch Fund einer Brustfeder in der Rupfung einer jungen Seeschwalbe.
Bienenfresser
Am 19.08. sah P. Roth 15 Bienenfresser über den Ablacher Seen. (Lutzseen)
Schwarzspecht
Schwarzspechte überfliegen regelmäßig die Seen um an die andere Seite ihres Revieres zu gelangen. Dabei sah ich sie auch mehrmals an alten Baumweiden in der Nähe des Vogelsees.
Grünspecht
Der Grünspecht ist im Moment der am häufigsten festgestellte Specht an den Seen. Dies war nicht immer der Fall.
Wendehals
Am 04.09.2018 ein Durchzügler am Vogelsee.
Nachtigall
In diesem Jahr starker Brutverdacht am N-Ufer des Vogelsees. Ein M sang ausdauernd und einmal wurde das Paar gesehen.
Blaukehlchen
Am 01.09.2018 ein Ind. im Schilf des Vogelsees.
Steinschmätzer
Ein diesjähriger Jungvogel am 17.10.2018 auf der Schlickbank im Südsee II.
Braunkehlchen
Am 22.04.2018 ein M auf der Viehweide am Südufer Südsee II.
Drosselrohrsänger
Am 03.06. singt ein M im Schilf des Vogelsees. Vom 08. bis mindestens 11.06. singt ein M am Damm des Steidlesees.
Bartmeise
Am 25.03.2018 1 Paar im Schilf des Steidlesees I.
Beutelmeise
Vier Ind. am 30.09.2018 am Südufer des Südsees II.
Rosenstar
Als bekannt wurde, dass eine Invasion des Rosenstars nach Mitteleuropa stattfindet, überwachte ich mehrmals den abendlichen Einfall der Stare am Schlafplatz in der SO-Ecke des Vogelsees. Am 29.05.2018 gelang mir dann die Beobachtung eines Vogels im PK. Dies war in diesem Jahr die zweite neue Art für unsere Artenliste der Krauchenwieser / Zielfinger Baggerseen.
Kernbeißer
Einen Trupp mit ca. 115 Kernbeißer zählten wir am 18.11.2018 in den Bäumen rund um den Vogelsee. Auch danach gab es weiterhin größere Ansammlungen
IV. Arbeitseinsätze
Wie immer waren zahlreiche Arbeitseinsätze notwendig, um die Attraktivität des Gebietes, sowohl für die Vogelwelt, als auch für andere Tiere und Pflanzen zu erhalten oder zu steigern. Darüber wurde am Anfang ausgiebig berichtet.
Bleibt nur noch allen Beteiligten recht herzlich zu danken. Insbesondere den Mitarbeitern des Regierungspräsidiums und des Landratsamtes, der Fa. Valet und Ott, dem Baggerfahrer, den Leuten vom Zaunteam, Thomas Hoffmann mit seinen Schülern von der Haldenwang Schule, Herrn Kaufmann, der mit seinem Boot half die Bojen auszubringen, und allen anderen die sich eingebracht haben. Naturschutz dient nicht nur der Natur, sondern auch den Menschen, die hier Erholung suchen und Natur erleben wollen.