Die Vogelwelt der Krauchenwieser und Zielfinger Baggerseen

Ornithologischer Jahresbericht 2017

Birkenzeisig
Birkenzeisig

I. Zustand des Gebietes

Südsee II

Am 02. Febr. 2017 entdeckte ich, dass der Weidezaun am Südsee II an der Schlickbank sabotiert wurde. Das aus dem Boden kommende Stromkabel war gewaltsam gekappt worden. Landwirt Hahn musste das Kabel reparieren.

Auf der Viehweide am Südufer des Südsee II fand ich in diesem Jahr erstmals mindestens 6 blühende Bienenragwurze und ein Helmknabenkraut. Es zeigt sich, dass auf den mageren wilden Weiden auch mit botanischen Überraschungen gerechnet werden darf. Wie in den Jahren zuvor wurden von der Familie Hahn aus Hippetsweiler zwei Rinder aufgetrieben, die das Gebiet am Südufer und die Weide auf dem Damm und der Schlickbank beweideten. Zur Zeit stellen wir Überlegungen an, ob in Zukunft eine Nachbeweidung mit Eseln sinnvoll und machbar ist. Da Esel auch Pflanzen fressen, die Rinder verschmähen, könnten die Arbeitseinsätze vielleicht noch weiter reduziert werden. Allerdings brauchen Esel, als Tiere die ursprünglich aus Trockengebieten stammen, zwingend einen Unterstand, was auch den 2 Rindern zu Gute käme. Am Unterstand könnten dann natürlich auch Nistmöglichkeiten für Feldsperling, Hausrotschwanz, Rauchschwalbe und Wiedehopf angebracht werden.

Erstmals erlaubten wir im Spätherbst einigen Anglern, eine Woche lang vom Boot und von den Inseln aus große Raubfische zu angeln. Da die Aktion wenig erfolgreich und der Jagdpächter nicht erfreut war, werden wir diesen Versuch in Zukunft nicht wiederholen.

Nachdem die NABU-Gruppe Mengen den Krötenzaun entlang des Ackers südlich vom Südsee II bis zum kleinen Kiessee „Franzosenäcker“ aus Personalmangel nicht mehr installieren konnte, stellte ich am Abend des 18.03.2017 fest, dass hunderte Erdkröten überfahren worden waren. Das bedeutet, dass die NABU-Gruppe Sigmaringen in Zukunft diese Stelle betreuen sollte, oder möglichst bald ein einfaches, dauerhaftes Leitsystem installiert wird, das verhindert, dass die vom Burren zuwandernden Erdkröten auf die Straße gelangen. Hier würden eventuell einige hundert Meter alte Leitplanken genügen, die die Tiere zum Baggerteich Franzosenäcker leiten.

Die Fa. Weihmann, Fischzuchtbetrieb aus Tübingen, hat als langjähriger Pächter des Zielfinger Angelsees und des Südsee II einschließlich des Wohnmobilplatzes die Pachtverträge nicht mehr verlängert. Herr Schäffer, der Pächter des Campingplatzes Krauchenwies, hat nun auch die Bewirtschaftung dieser Seen und des Wohnmobilplatzes übernommen. Wir hoffen dass es weiterhin eine gute Zusammenarbeit wie mit der Fa. Weihmann gibt. Auch Herr Schäffer hat signalisiert, uns den Strom für die Viehweiden kostenlos zur Verfügung zu stellen, wofür wir uns herzlich bedanken.

Steidlesee II

Ein Erdkrötengemetzel gab es auch auf der kleinen Verbindungsstraße nach Ablach, zwischen dem Krauchenwieser Park und dem Wildpark Josefslust. Der Steidlesee II hat sich zu einem wichtigen Krötenlaichplatz entwickelt, und die Tiere wandern in Massen von Josefslust kommend zum Steidlesee II und wieder zurück. Auch hier besteht dringender Handlungsbedarf, denn hunderte Erdkröten wurden überfahren.. Während der Massenwanderung junger Erdkröten im Sommer, der auch als Froschregen bezeichnet wird, konnte ich im Park und auf den Wegen um den See kaum gehen, ohne die kleinen Kröten zu zertreten. Da der Steidlesee II kein Angelsee ist und deshalb keinen nennenswerten Fischbesatz aufweist, ist dieses Gewässer ideal für Amphibien. Die kostengünstigste und 3 effizienteste Lösung wäre hier eine Sperrung der Verbindungsstraße während der Laichwanderung.

Vogelsee

Hier mussten wir nach einem heftigen Sturm ein abgetriebenes Nistfloß am 14.03. wieder in Position bringen und neu verankern.

Am Westrand der Schlickbank mähten wir mehrmals mit der Motorsense einen kleinen Teilbereich, damit ein beliebter Rastplatz der Bekassinen weiterhin angenommen wird. Auch entbuschten wir im Herbst wieder Teile der Schlickbank, um die Sukzession in Richtung Bruch- oder Auwald zu verhindern. Bei diesen Mäharbeiten fand ich das Nest einer Zwergmaus. Ein indirekter Nachweis, dass die Art im Gebiet vorkommt.

Das im Herbst geplante Anbringen von Markern an der Freileitung, die über den Vogelsee führt, musste wegen schlechten Wetters verlegt werden. Mit einer Drohne sollen Reflektoren, sogenannte „Marker“ angebracht werden, damit die Leitung besser sichtbar ist, und Vogelverluste durch Anflug vermieden werden können. Wir hoffen, dass dies nun im Frühjahr 2018 noch vor der Brutzeit geschieht.

Um den Blick vom Südufer des Vogelsees auf die Brutinseln zu gewährleisten, musste ich im Winter mit der Motorsense die Weidenbüsche auf den Stock setzen. Dies auch um dem Fuchs die Deckungsmöglichkeiten zu nehmen, der dort am hellen Tag versteckt saß, wie man an der Reaktion der Wasservögel oft sehen konnte. Das größte Problem am Vogelsee sind derzeit die Füchse. Im Sommer, wenn das Wasser warm war, und die Füchsin ihre Jungen versorgen musste, räumte diese in den letzten Jahren regelmäßig die Brutinseln ab. Leidtragende waren dabei vor allem die Flussseeschwalben, die schon einige Jahre keinen Bruterfolg mehr haben. Wenn hier nichts geschieht, wird diese seltene Vogelart, und vielleicht auch der Kiebitz, als Brutvögel verschwinden. Abhilfe kann nur eine energische Bejagung der Füchse oder besser ein im Wasser installierter Zaun entlang des Ufers und durch den Ringgräben über die Schlickbank bringen.

Am Plessenteich bei Neu-Ulm wurden damit gute Erfolge erzielt. Oben auf dem Zaun wurde eine Strom führende Litze installiert, um auch kletternde Beutegreifer wie Waschbär und Marderhund abzuwehren, die wohl bald auch bei uns auftauchen werden. Die ersten Waschbären wurden 2017 gesichtet.

Im Herbst haben wir die Eisvogelsteilwand am Nordufer ausgebessert, die an verschiedenen Stellen erodiert war, und deren Brutröhre mittlerweile von Waldmäusen bewohnt war. 4 Mit einem Stück Plexiglas um den Eingang sorgte ich dafür, dass sie nun für Mäuse unzugänglich ist.

Steidlesee I

Nachdem es 2016 Probleme durch die neue Trendsportart Stand Up Paddling gab, wurde dies 2017 am Steidlesee untersagt. 2018 sollen nun Bojen um die Insel und vor dem Schilfgebiet am Westufer ausgebracht werden, um Rückzugsgebiete für die Wasservögel zu schaffen, da Gummiboote und das Schwimmen auf ausgedienten Surfbrettern weiterhin erlaubt sind. Auch die Angler sind hier ganzjährig mit Booten unterwegs.

II. Die wichtigsten Brutvögel im Jahr 2017

Zwergtaucher

Zwergtaucher brüten nur noch in max. 4 – 5 Paaren auf dem Wusthau-Weiher. An den Baggerseen gab es früher nur kurzfristige Ansiedlungen auf neuen Seen ohne Fischbesatz. Auch die Ablach scheint als Überwinterungsgewässer bedeutungslos geworden zu sein, ohne dass wir die Ursache kennen.

Haubentaucher

Mindestens 24 Paare haben sehr erfolgreich gebrütet. Zahlreiche Jungvögel sind groß geworden, obwohl sicher einige von den Mittelmeermöwen erbeutet wurden. Fotos von solchen Attacken liegen vor.

Höckerschwan

Zeitweise bis zu 6 Bp, von denen aber nur 3 erfolgreich waren.

Graugans

Etwa 55 bis 60 Paare dürften im gesamten Gebiet gebrütet haben. Brütende Graugänse leiden weniger unter der Prädation durch den Fuchs, da sie sehr früh im Jahr auf den Nestern sitzen, wenn das Wasser noch zu kalt ist, um auf die Inseln zu schwimmen. Erst später, bei der Schwingenmauser im Sommer, konnte ich beobachten, wie der Fuchs auch ausgewachsene Graugänse erbeutete, wenn sie beim Fressen von Schilf nahe am Ufer waren.

Nilgans

Je ein Paar hat am Steidlesee, Vogelsee und Südsee I auf Inseln gebrütet. Zwei Paare hatten guten Bruterfolg.

Kolbenente

Mindestens 6 Kolbenentenweibchen haben Junge geführt. Eines davon hatte sogar 16 Pulli. Mehrere Reiher- und Stockenten führten wieder junge Kolbenenten zusammen mit ihren eigenen Jungen, weil Kolbenentenweibchen gelegentlich Eier in die Nester anderer Entenarten legen. So führte zum Beispiel am 08.06. ein Stockenten W 5 eigene Junge zusammen mit 4 jungen Kolbenenten auf dem Südsee II. Am 14.06. führte 1 Stockenten W 11 eigene Junge mit 3 jungen Kolbenenten auf dem selben See. Ein Reiherenten W führte am 26.06. ebenfalls auf dem Südsee II 5 eigene und 8 junge Kolbenenten.

Reiherente

Etwa 12 Reiherenten W mit Jungen konnte ich ermitteln.

Wasserralle

Am Steidlesee dürften 2 Paare gebrütet haben, denn ich sah dort im Sommer Jungvögel verschiedenen Alters. Auch im Schilfgebiet am Vogelsee konnten junge Wasserrallen beobachtet werden. Ich gehe deshalb von 3 – 4 Bp aus.

Teichhuhn

Wahrscheinlich waren 2 Bp. im Gebiet. Junge Teichhühner beobachtete ich im Schilfgebiet des Steidlesee I und des Vogelsees.

Kiebitz

8 – 9 Bp waren im Gebiet. Zahlreiche Nester und auch Jungvögel wurden beobachtet. Die Jungvögel am Südsee II sind jedoch alle der schlechten Witterung, und vor allem den Prädatoren zum Opfer gefallen. So musste ich am 19.04. bei eisigem Wetter mit ansehen, wie auf der großen Insel im Südsee II die Lachmöwen innerhalb kurzer Zeit 3 kleine Küken abräumten. Da die Möwen am Brutbeginn standen und Nahrungsmangel herrschte, waren die kleinen Kiebitze auf der verschneiten Insel eine willkommene Proteinquelle. Bisher hatte ich immer geglaubt, die Mittelmeermöwen wären für den schlechten Bruterfolg der Kiebitze verantwortlich.
Nur 3 Jungvögel sind auf den kleinen Inseln im Vogelsee flügge geworden, obwohl dort zwei Paare Mittelmeermöwen gebrütet haben. Offenbar halten die Möwen mit der unmittelbaren Nachbarschaft eine Art Burgfrieden.

Flussregenpfeifer

Es waren den Sommer über immer wieder 3 bis max. 7 Regenpfeifer auch balzend im Gebiet. Eine Brut konnte aber nicht festgestellt werden. Sie haben wohl dieselben Probleme wie die Kiebitze.

Lachmöwe

Mit mindestens 150 Brutpaaren und zahlreichen Jungvögeln waren die Lachmöwen in diesem Jahr sehr erfolgreich. Insgesamt geht diese Vogelart in Baden Württemberg stark zurück.

Schwarzkopfmöwe

Schwarzkopfmöwen tauchten zur Brutzeit immer wieder in der Lachmöwenkolonie auf, ohne dass es zu einer Ansiedlung kam.

Mittelmeermöwe

Ein Paar brütete auf der Insel im Steidlesee I und zog 2 Junge auf. Zwei Paare auf dem Vogelsee, die auf Nistflößen brüteten, gaben auf, und es war nicht ersichtlich, warum sie ihre Gelege verloren hatten. Ein Paar hatte dann noch ein Nachgelege, aus dem ein Junges hervorging, das schließlich flügge wurde. Ein viertes Paar auf der Insel im Südsee II brütete lange, hatte aber ebenfalls keinen Bruterfolg.

Flussseeschwalbe

Sieben Paare brüteten auf der kleinen Kiesinsel im Vogelsee, und einige Junge waren bereits geschlüpft, als plötzlich über Nacht alle Gelege einschließlich Jungvögel verschwunden waren. Hier habe ich den Fuchs im Verdacht. Drei Paare machten dann Nachgelege, die aber ebenfalls über Nacht verschwanden.

Eisvogel

Nach eisiger Kälte und wochenlanger Vereisung im Januar 2017, bei der auch die Ablach, die wenig Wasser führte, streckenweise zugefroren war, ist der Eisvogelbestand nicht nur im Baggerseegebiet zusammengebrochen. Es wurde zwar gelegentlich ein einzelnes Männchen 7 beobachtet, doch konnten trotz geeigneter Steilwände keine Bruten beobachtet werden. Es braucht meist einige Jahre bis sich die Bestände wieder erholen.

III. Durchzügler und bemerkenswerte Beobachtungen

Alljährlich regelmäßig im Gebiet vorkommende Arten werden hier nur erwähnt, wenn sie in außergewöhnlich großer Zahl aufgetreten sind, oder zu den selteneren Arten gehören.

Hybride Schwanengans x Graugans

Am 13.10. hielt sich ein Hybride Schwanengans x Graugans an den Südseen auf

Kurzschnabelgans

Am 01.01.2017 wurde die im Jahr zuvor oft anwesende Kurzschnabelgans letztmals im Freibad Krauchenwies unter Graugänsen gesehen. Seither kommen Meldungen regelmäßig vom Rohrsee.

Blässgans

1 vorjähriger Jungvogel am 01.01.2017 unter Nilgänsen. 1 Ad. vom 08.04. bis 14.05.2017 unter Graugänsen.

Streifengans

Vom 20. bis. 24. 05. hielten sich eine Streifengans und eine Nonnengans zusammen an den Baggerseen auf. Diese Konstellation zeigt schon, dass es sich um Gefangenschaftsflüchtlinge handelte.

Nonnen- oder Weißwangengans

Vom 20. bis 24.05. hielt sich eine Nonnengans zusammen mit einer Streifengans an den Baggerseen auf.

Brandgans

5 Ind. vom 24.03.
bis 01.04.2017.
1 Ind. am 06.04.2017.
2 Ind. vom 01.06. bis 05.06.2017.
1 Ind. am 28.08.2017.

Rostgans

Zahlreiche Beobachtungen mit max. 25 Ind. am 10.12.

Nilgans

Als Brutvogel immer im Gebiet, max. 22 Ind.

Schnatterente

Zahlreiche Daten, max. 37 Ind

Spießente

19 Beobachtungen, max. 6 Ind.

Löffelente

Zahlreiche Beobachtungen, max. 24 Ind.

Pfeifente

Alljährlicher Wintergast, max. 63 Ind. am 09.03.

Krickente

Zahlreiche Daten, max. 41 Ind. am 10.11.

Knäkente

Zahlreiche Daten, max. 18 Ind. am 17.03.

Tafelente

Zahlreiche Daten, aber nur noch max. 39 Ind. Es ist unverständlich, dass die Art bei uns noch
bejagt werden darf.


Reiherente

Brutvogel im Gebiet, max. 219 Ind.


Samtente


Am 08.11. überflogen 2 Ind. den Südsee III nach Westen. Am 30.11. und 01.12.2017 hielt sich ein Jungvogel auf dem Steidlesee I auf.


Schellente


Zahlreiche Winterdaten, maximal 8 Ind. am 25.12.2017.

Gänsesäger

Von diesem regelmäßigen Wintergast konnten am Schlafplatz Vogelsee am 24.02.2017 maximal 50 Ind. gezählt werden. Ein flugunfähiges Weibchen, das nun schon seit mindestens 4 Jahren im Gebiet weilt, ist vom Herbst bis ins Frühjahr in Begleitung eines Männchens und scheint fest verpaart, aber zur Brut ist es offensichtlich noch nie geschritten.

Mittelsäger

1 M im PK rastete am 14.02.2017 unter Gänsesägern auf dem Lutzsee.

Zwergsäger

Am 05.03.2017 1 M im PK auf dem Steidlesee I.
Am 09.03. 2017 1 Weibchen auf dem Vogelsee.
Am 24. und 25.12.2017 1 M im PK auf dem Steidlesee I.

Mandarinente

1 Männchen im PK besuchte das Gebiet am 30.10.2017.

Prachttaucher

Wie schon im Jahresbericht 2016 erwähnt, verunglückte ein junger Prachttaucher Ende Dezember 2016 an der Freileitung, die über den Vogelsee führt. Er wurde letztmals kurz vor der Vereisung von Peter Roth am 06.01.2017 gesehen. Nach dem der Vogelsee aufgetaut war, fanden wir den toten Taucher am 26.02., als zwei Mittelmeermöwen dabei waren, den Kadaver zu öffnen. Davon haben wir Belegaufnahmen.

Rothalstaucher

Erstmals seit Jahren hat wieder ein junger Rothalstaucher am 29.09. kurz auf dem Vogelsee gerastet.

Schwarzhalstaucher

17 Beobachtungen über das Jahr, mit max. 3 Vögeln in SK im November.

Rohrdommel

Am 03.01. 1 Ind. am Steidlesee, das zu überwintern versuchte. Am 29.01. fand ich dann einen Haufen abgebissener Federn am Steidlesee. Es waren die Reste der überwinternden Dommel, die offenbar ein Fuchs gefressen hatte. Am 14.11.2017 beobachtete Dr. W. Hoffmann eine Rohrdommel am Vogelsee.

Nachtreiher

Insgesamt 5 Daten. Max. 3 Jungvögel sah ich am 22.06. am Nordufer Vogelsee.

Silberreiher

Zahlreiche Daten. Am 01.06. sogar 1 Ind. im PK mit schwarzem Schnabel und langen Schmuckfedern. Am 16.12. max. 37 Ind. am Schlafplatz Steidlesee I.

Purpurreiher

Ein Purpurreiher, wahrscheinlich ein vorjähriger Jungvögel, hielt sich vom 21.06. bis 29.06. vor allem am Vogelsee auf.

Schwarzstorch

Manfred Sindt sah am 14.04. 2 Ind. das Ablachtal abwärts ziehend.

Fischadler

Nur 6 Beobachtungen. Am 18.04. 1 Ind. das Ablachtal abwärts ziehend. Etwas später am selben Tag flogen zwei zusammen das Tal aufwärts in Richtung Josefslust.

Rohrweihe

Zahlreiche Daten, max. 3 am 12.09. auf dem Wegzug.

Kornweihe

Nur 1 W oder Juv. am 12.09. nach Westen ziehend.

Wespenbussard

Nur 9 Beobachtungen. Herausragend 18 Ind. am 04.05., einem Regentag, aus dem Wald nördlich Vogelsee aufsteigend und nach NO ziehend, als es kurz aufhellte und die Sonne schien. Am 20.08. beobachtete ich mit P. Roth 13 innerhalb kurzer Zeit in kleinen Trupps nach SW ziehend.

Habicht

Nur 3 Beobachtungen und nur wenige Rupfungen gefunden. Keine Brutzeitbeobachtungen.

Baumfalke

Zahlreiche Beobachtungen, aber kein konkreter Brutnachweis.

Wanderfalke

Nur 3 Beobachtungen. 1 x im April, 2 x im November.

Kranich

Vom 6.11. auf 7.11. übernachtete ein Kranich im Flachwasser vor dem Schilfgebiet des Steidlesees zusammen mit einem Trupp Silberreihern.
Am 8.11. kam gegen Abend ein Trupp mit 156 Kranichen von West nach Ost geflogen. Wahrscheinlich ebenfalls auf der Suche nach einem Schlafplatz.

Sandregenpfeifer

19 Beobachtungen, max. 7 Ind. am 14.05.

Alpenstrandläufer

Zahlreiche Beobachtungen, max. 9 dj am 01.10.

Sichelstrandläufer

Je ein Sichelstrandläufer im PK stand am 25. und 30. 07. auf der Schlickbank im Südsee II.

Temminckstrandläufer

12 Beobachtungen, max. 2 Ind. am 26.07.

Zwergstrandläufer

10 Beobachtungen, max. 2 Ind. am 25.09.

Bruchwasserläufer

Sehr viele Beobachtungen, max. 12 Ind. am 10.07.

Waldwasserläufer

Da die Art auch bei uns überwintert, gibt es sehr viele Beobachtungen über beinahe das ganze Jahr. Oft stehen sie im seichten Bett der Ablach oder auf dem Nassholzlager beim Klärwerk. Max. 6 Ind. am 14.07.

Flussuferläufer

Sehr viele Beobachtungen, max. 12 Ind. am 11.08. Ein sehr spätes Ind. hielt sich vom 27.11. bis 29.11. an den Pfützen des Nassholzlagers bei der Krauchenwieser Kläranlage auf.

Rotschenkel

13 Beobachtungen, max. 9 Ind. am 28.06.

Dunkler Wasserläufer

10 Beobachtungen im April, jeweils 1 Ind.

Grünschenkel

Viele Beobachtungen, max. 10 Ind. am 18.04.
Regenbrachvogel
1 Ind. am 29.03.
2 Ind. am 27.06.

Bekassine

Sehr viele Beobachtungen, max. 36 Ind. am 12.11.

Zwergschnepfe

15 Beobachtungen von jeweils 1 Ind.

Kampfläufer

Zahlreiche Beobachtungen, max. 14 Ind. am 21.03.

Sturmmöwe

Nur 4 Beobachtungen mit max. 16 Ind. am 27.02.

Zwergmöwe

Nur 1 Ind. im PK am 12.04.

Schwarzkopfmöwe

Zahlreiche Beobachtungen, oft in der Lachmöwenkolonie und auf der Schlickbank im Südsee II. Maximal 6 Ind. am 08.07. = 5 Ad. u. 1 dj.

Raubseeschwalbe

Am 12.06. 3 Ad. PK (Fotobeleg vorhanden)
Am 04.09. 1 Ad. und 1 Juv., der noch gefüttert wurde.

Trauerseeschwalbe

Zahlreiche Beobachtungen, max. 24 Ind. am 04.05.

Mehrschwalbe

Am 11.08. wurde ich vom Kieswerk Valet & Ott angerufen, weil sich 2 Mehlschwalbennester am Bürogebäude gelöst hatten und heruntergefallen waren. Die Jungen eines Nestes waren tot, und drei fast flügge Junge eines anderen Nestes hatten den Absturz überlebt. An beiden Stellen brachte ich je ein doppeltes Kunstnest an und steckte die überlebenden Jungen an
genau der Stelle, wo ihr Platz war, in das Kunstnest. Die Jungen wurden problemlos angenommen und weiter gefüttert.

Steinschmätzer

Am 19. und 28.08. jeweils 3 Ind. auf den Versuchsfeldern Krauchenwies.

Braunkehlchen

Nur 3 Beobachtungen im August mit max. 4 Ind. auf den Versuchsfeldern Krauchenwies.

Rotdrossel

Mind. 4 Beobachtungen mit max. 16 Ind. am 24.03. und 10 Ind.am 08.11.

Drosselrohrsänger

1 M sang vom 06.06. bis 17.06. im Schilfgebiet NO-Ecke Südsee II.

Bartmeise

8 – 10 Ind. vom 27.02. bis ca. 05.03. im Schilfgebiet am Vogelsee. Am 15.11. rasteten 6 Ind. im Schilfgebiet am Damm Steidlesee I. .

Beutelmeise

Nur 1 Ind. am 28.10. am Steidlesee I.

Raubwürger

Am 27.01. 1 Ind. am Vogelsee.

Birkenzeisig

Am 17.11. 1 Paar am Lutzsee, an Kanadadischen Goldruten Samen fressend.

IV. Arbeitseinsätze

Wie in den vergangenen Jahren entbuschten wir wieder auf den Viehweiden und im Schilfgebiet Vogelsee und mähten die Inseln. Auf der großen Insel im Südsee II flachten wir von Hand auch viele Meter Ufer ab, weil junge Kiebitze, junge Lachmöwen oder auch junge Enten Probleme haben, an den hohen Erosionskanten wieder auf die Insel zu kommen. Für das Anbringen von Markern an der Elektroleitung die über den Vogelsee führt, mähten wir eine Bresche ins Schilfgebiet, damit der Pilot der Drohne, der die Marker 2018 anbringen wird, unter der Trasse starten und landen kann.

Hilfe bei den Arbeitseinsätzen bekam ich vor allem von Thomas Hoffmann und seinen Schülern von der Haldenwangschule der Mariaberger Heime und Christian Meger

Danken möchte ich allen Helfern, aber auch den Naturschutzbehörden im Landratsamt und im Regierungspräsidium für ihr Engagement für das Gebiet. Auch den Firmen Valet & Ott und Steidle für das Entgegenkommen. Wir fanden immer offene Ohren und Hilfe bei anstehenden Problemen.

Author

Karl Fidelis Gauggel

Beobachter und Mitarbeiter

Peter Beck
Karl Fidelis Gauggel
Thomas Hoffmann
Peter Roth
Manfred Sindt

Abkürzungen

Ind = Individuen
Ad = Adult
Juv = Jungvogel
JK = Jugendkleid
ÜK = Übergangskleid
PK = Prachtkleid
SK = Schlichtkleid
dj = diesjähriger Jungvogel
Bp = Brutpaar
M = Männchen
W = Weibchen

Weitere Bilder

Raubseeschwalben

Raubseeschwalben am Südsee II