I. Zustand des Gebietes
Der Winter 2014/2015 war relativ mild und die Seen im Januar und Februar waren teilweise zugefroren, aber das Eis war nie begehbar.
Vogelsee
Am Südufer des Vogelsees wurden im Februar von der Schlickbank bis zum Damm Nordsee II (Surfsee) alle Gehölze entfernt die höher als 3 m waren. Nach Richtlinien der Wasserwirtschaft dürfen auf Dämmen keine Bäume wachsen, da dadurch die Stabilität gefährdet sei. Dieses Abholzen soll auch auf den West- und Ostdamm des Vogelsees ausgedehnt werden. Durch das Abholzen werden natürlich Lebensräume von Spechten und Kleinvögeln zerstört. Eine Haselmaus, die in einem unseren Nistkästen überwinterte, hat die Fäll-Aktion nicht überlebt. Andererseits werden durch das Entfernen der Gehölze die Röhrichte am Ufer wieder besser besonnt und das Schilfwachstum dadurch begünstigt, was für alle Röhricht- Bewohner von Vorteil ist. Dies ist einer der Gründe warum wir uns nicht dagegen ausgesprochen haben.
Nach einer Ortbesichtigung von Behördenvertretern und Mitarbeitern des Kieswerkes Valet & Ott am 25.03. wurde festgestellt, dass der Pegel nicht der amtlich festgelegten Höhe entsprach. Da ich zufällig vorbeikam nahm ich an dem Gespräch teil, in dessen Verlauf mir sogar unterstellt wurde den Pegel angehoben zu haben. Dabei habe ich lediglich versucht ein weiteres Ansteigen zu verhindern damit die Inseln nicht untergehen, in dem ich den Auslauf regelmäßig säuberte. Es wurde angeordnet, dass der Pegel auf den amtlich festgelegten Wert einzustellen ist. Dadurch sank der Wasserspiegel des Vogelsees beträchtlich ab, was zur Folge hatte das große Schlickbänke freigelegt wurden. Mehrere Haubentaucher Paare haben ihre Nester aufgegeben und mindestens zwei Paare Wasserrallen sind abwandert, weil die Schilfgebiete trockengefallen sind. Auch drei Eimer Grasfroschlaich musste ich in tiefere Stellen umsetzen.
Da der Vogelsee als Rückhaltebecken genützt werden soll, um die Stadt Mengen vor Hochwasser zu schützen, wurde der amtlich festgelegte Pegel eingefordert. Ich kann durchaus bestätigen, dass der Pegel früher auf diesem Niveau lag, wehrte mich aber vergebens gegen das plötzliche Absenken mitten in der Laich- und Brutzeit. Drei Monate später wäre die Absenkung sogar willkommen gewesen, damit nordische Limikolen auf dem Wegzug auf den Schlammflächen rasten können. Nach anhaltenden Regenfällen Anfang Mai standen die Wiesen hinter dem Bahndamm nördlich des Vogelsees wochenlang unter Wasser. Das temporäre Feuchtgebiet wurde von Enten, Gänsen und Möwen ausgiebig genutzt. Auch die Schwarzkopfmöwe konnte ich dort dokumentieren. Leider wurde das unbrauchbar gewordene Gras danach umgepflügt und Mais eingesät. Da diese Wiese früher schon gelegentlich als Acker genutzt wurde habe ich auf eine Umweltmeldung verzichtet.
Als Ausgleich für einen an der Ablach zerstörten Eisvogelbrutplatz durch Uferverbauung mit großen Steinen, musste die Gemeinde Krauchenwies am Vogelsee eine künstliche Steilwand bauen. Dies ist in der Zwischenzeit unter meiner Anleitung gemacht worden. Auch soll ein Teil der Uferbefestigung beim E-Werk wieder entfernt, einige Störsteine in die Ablach gelegt und mehrere Weiden gepflanzt werden.
Im Herbst mussten wir an einem Nistfloss die Kunststofffässer und Planken austauschen weil es Schlagseite hatte und die Planken verfault waren. 4
Südsee II
Hier wurde der Pegel im Herbst um mindestens 25 cm angehoben, was zur Folge hatte, dass beinahe die gesamte Schlickbank unter Wasser liegt. Die Gründe hierfür sind mir noch nicht klar. Dadurch ist die letzte noch offene Schlickbank nahezu verschwunden und damit ein wertvoller Rast- und Nahrungsplatz für verschiedene Limikolen und andere Wasservögel.
Die Viehweide auf dem Damm wurde angelegt um die Schlickbank für Kiebitze und andere Watvögel kurzrasig und offen zu halten. Außerdem soll der Weidezaun Störungen durch Besucher und Hunde vermeiden helfen. Wir hoffen nun, dass es möglich ist, im Sommer-halbjahr den Wasserspiegel abzusenken, damit die Nahrungsflächen für diese Tiere erhalten bleiben. Ein schwankender Wasserstand wäre hier durchaus im Sinne des Naturschutzes.
Erfreulicherweise wurde die Beweidung am Südufer und auf dem Damm mit der Schlickbank beibehalten und weiterhin durch das Landwirtschaftsamt bezuschusst. Auf der Weide am Südufer bekämpften wir zusammen mit Schülern der Haldenwangschule aus Mariaberg die Kanadische Goldrute und das für das Vieh giftige Jakobs-Greiskraut.
Dass sich die botanische Wertigkeit des Gebiets durchaus noch entwickeln kann, zeigte ein Zufallsfund auf dem Damm zwischen dem Südsee II und Südsee III. Hier wurde ich von einem Spaziergänger auf ein Exemplar der Bienenragwurz aufmerksam gemacht. Bei einer gezielten Nachsuche fand ich dann insgesamt zwei Exemplare, sowie zwei Exemplare der Großen Händelwurz. Das Gebiet hat also durchaus auch Potential für botanische Raritäten.
Ablacher Seen, (Lutz Seen)
Der Damm zwischen den beiden Seen wurde im Sommer verbreitert.
Steidlesee I
Im Dezember 2015 wurde begonnen, die Forderung der Wasserwirtschaft umzusetzen, und einige alte Birken und Weiden auf dem Damm wurden gefällt. Weitere Bäume sollen folgen.
II. Die wichtigsten Brutvögel im Jahr 2015
Zwergtaucher
Nach der Sömmerung des Wusthau-Weihers zählte ich Anfang Mai 18 Zwergtaucher auf diesem Gewässer. Mindestens 4 Paare haben erfolgreich gebrütet. Einzelne lassen sich immer wieder auf den Baggerseen sehen, bleiben dort aber nicht lange. Sicher wegen der großen Fische in diesen Seen. Auf der angestauten Ablach oberhalb des 1. Wehres können vor allem im Winter oft kleine Ansammlungen von 2 bis 6 Individuen beobachtet werden.
Haubentaucher
Etwa 20 Brutpaare konnten an den Baggerseen ermittelt werden. Die meisten brüten auf dem Vogelsee. Durch die starken Schwankungen des Wasserstandes am Vogelsee wegen des Hochwassers im Mai und dem anschließende Absenken des Seespiegels gaben mehrere Paare ihre Gelege auf und versuchten es später noch einmal. Einige Jungvögel sind flügge geworden. An den intensiv von der Freizeitgesellschaft genutzten Seen gab es keinen Nachwuchs. Lediglich am Südsee II brüten vier Paare weil beruhigte Uferabschnitte und Inseln zur Verfügung stehen.
Höckerschwan
Zwei Brutpaare hatten jeweils 6 und ein Paar nur 1 Junges. Höchstens die Hälfte ist flügge geworden.
Graugans
Es ist schwierig die genaue Zahl der Brutpaare zu ermitteln, da die Gänse auf schlecht einsehbaren Inseln und mittlerweile selbst im Krauchenwieser Park brüten. Ich gehe aber von ca. 45 Paaren mit etwa 80 flüggen Jungvögeln aus. Einige wurden überfahren oder von Beutegreifern getötet. Nach der neuen Jagdzeitenverordnung dürfen Grau- und Nilgänse bejagt werden, nicht aber die anderen Gänsearten. Jagdversuche habe ich bereits beobachtet, was zur Folge hatte, dass die Tiere scheuer geworden sind.
Nilgans
Drei Brutpaare waren im Gebiet und hatten sehr unterschiedlichen Bruterfolg. Am erfolgreichsten war wieder das Paar auf dem Steidlesee I mit 9 Jungen, die alle flügge wurden. Die Paare auf dem Vogelsee und Südsee II haben ihre Jungen nacheinander verloren. Maximal 46 Nilgänse wurden am 12.11. beobachtet.
Kolbenente
Mindestens 8 Weibchen die Junge führten konnte ich beobachten. Nach meiner Berechnung waren es kurzzeitig etwa 60 Jungvögel, die aber längst nicht alle flügge wurden. Auffallend war, dass manche Mütter mit ihren Jungen die Nähe der Angler suchten. Wahrscheinlich fühlten sie sich in der Nähe der Menschen wegen der Attacken der Mittelmeermöwen etwas sicherer, dazu kommt, dass sie manchmal auch gefüttert wurden.
Reiherente
Sechs Weibchen die Junge führten wurden bevorzugt auf der Ablach beobachtet. Einige Jungenten dürften es geschafft haben flügge zu werden.
Wasserralle
Im Vogelsee konnten zwei Paare und im Steidlesee mindestens eines ermittelt werden. Junge wurden am Vogelsee und am Steidlesee gesehen. Nach dem Absenken des Wasserspiegels am Vogelsee waren die Schilfgebiete mitten in der Aufzuchtzeit trockengefallen, und die beiden Brutpaare konnten nicht mehr beobachtet werden. Wahrscheinlich sind sie abgewandert. Ob die Wasserrallen-Küken dies überlebt haben ist fraglich.
Teichhuhn
Teichhühner sind an den Baggerseen, im Gegensatz zu städtischen Populationen sehr heimlich. Lediglich am Steidlesee konnte ein Brutpaar festgestellt und mit Jungen beobachtet werden.
Kiebitz
Fünf Paare haben auf den Inseln im Südsee II gebrütet und zahlreiche Jungvögel zum Schlüpfen gebracht. Groß geworden sind aber nur 2 Jungvögel. Einmal sah ich einen Mäusebussard und einmal eine Mittelmeermöwe mit einem kleinen Jungen davon fliegen.
Flussregenpfeifer
Zwei Paare waren wieder im Gebiet und haben auf den Inseln im Südsee II und Vogelsee gebrütet. Nur dem Paar auf der kleinen Kiesinsel im Vogelsee ist es gelungen, ein Junges hochzubringen. Wahrscheinlich funktioniert das Brutgeschäft bei Flussregenpfeifern und Kiebitzen nur in sehr weiträumigen Gebieten wie Kiesgruben und Flussauen, wo die Tarnwirkung der Jungen zur Geltung kommt und die Dichte der Beutegreifer nicht so hoch ist.
Lachmöwe
Auf der großen Insel im Südsee II brüteten zunächst über 100 Paare. Als das Gras hoch gewachsen war, wurde es zunehmend ruhiger, und es sah aus, als gäbe es wieder einen Brutausfall wie im vergangenen Jahr. Doch dann erschienen nach und nach Jungvögel am Inselrand, von denen einige erwachsen wurden. Wohl über 60 dürften es geschafft haben.
Schwarzkopfmöwen
Schwarzkopfmöwen erschienen anfangs zwar immer wieder in der Lachmöwenkolonie und setzten sich dazwischen. Es konnte sich aber keine zu einer Brutansiedelung entscheiden. Maximal 5 Ind. konnte ich am 06.05. beobachten.
Mittelmeermöwe
Je ein Brutpaar nistete im Vogelsee und auf der Großen Insel im Südsee II. Keinem der beiden Paare ist es gelungen, Junge aufzuziehen. Schon im letzten Jahr hatten wir den Verdacht, dass ein Uhu oder Habicht die schon größeren Jungvögel der Mittelmeermöwen und Flussseeschwalben nacheinander geholt hatte. Die Armschwinge eines Uhus unter einem Pfosten des Weidezaunes am Ufer des Südsees, die ich in diesem Jahr gefunden habe, hat diesen Verdacht erhärtet.
Flussseeschwalbe
Nur noch drei Brutpaare der Flussseeschwalbe machten erfolglose Brutversuche auf der kleinen Insel im Vogelsee. Junge sind zwar geschlüpft, aber keines ist durchgekommen. Die Ursachen des Verschwindens konnten nicht ermittelt werden, dürften aber ähnlich wie bei den Möwen und Kiebitzen sein.
Eisvogel
Ein Paar brütete erfolgreich in der künstlichen Eisvogelsteilwand am Vogelsee. Vermutlich fanden weitere Bruten an der Ablach statt.
III. Durchzügler und bemerkenswerte Beobachtungen
Alljährlich regelmäßig im Gebiet vorkommende Arten werden hier nur erwähnt, wenn sie in außergewöhnlich großer Zahl aufgetreten sind, oder zu den selteneren Arten gehören.
Blässgans
Vom 05.03. bis zum 28.05. hielt sich, wie schon im vergangenen Jahr, eine nicht ganz ausgefärbte Blässgans unter den Graugänsen auf.
Streifengans
Am 17.05. fotografierte Lothar Zier eine Streifengans im Gebiet, wahrscheinlich ein Gefangenschaftsflüchtling. Einzelne Streifengänse sind früher schon mehrmals aufgetaucht.
Brandgans
Es gab mindestens fünf Beobachtungen mit maximal 7 Ind. am 19.02. und 9 Ind. am 02.05.
Rostgans
Zahlreiche Beobachtungen das ganze Jahr über mit max. 10 Ind.
Schnatterente
Maximal 52 Ind. am 23.11.
Spießente
Sechs Beobachtungen mit max. 9 Ind. am 04.03.
Löffelente
Zahlreiche Beobachtungen mit max. 21 Ind. am 05.04.
Pfeifente
Regelmäßiger Wintergast mit max. 65 Ind. am 12.12.
Krickente
Häufiger Gast mit max. > 40 Ind.
Knäkente
Viele Beobachtungen zur Zugzeit mit max. 9 Ind. am 09.03.
Tafelente
Dieser regelmäßige und früher häufige Gast hat stark abgenommen. Unverständlich ist, dass diese Ente noch bejagt werden darf. Nur noch max. 80 wurden am 11.10. gezählt.
Kolbenente
Maximal 65 Ind. am 12.09. Auch im milden Winterhalbjahr waren mehrere im Gebiet.
Reiherente
Bei der Wasservogelzählung am 14.03. zählten wir maximal 275 Ind.
Schellente
Zahlreiche Beobachtungen im Winterhalbjahr mit max. 12 Ind. am 14.03.
Zwergsäger
Ein Paar rastete am 02.02. und ein Weibchen hielt sich vom 26.11. bis zum Jahresende an den Seen auf.
Gänsesäger
Regelmäßiger Gast im Winterhalbjahr mit maximal 51 Ind. am 04.01. Ein vermutlich durch Anflug an die E-Leitung am Flügel verletztes Weibchen hält sich seit zwei Jahren vor allem am Vogelsee auf.
Mittelsäger
Ein Weibchen rastete am 06.12. zusammen mit Gänsesägern auf dem Lutzsee.
Mandarinente
1 Weibchen am 02.07. auf dem Steidlesee II.
Schwarzhalstaucher
In diesem Jahr nur drei Beobachtungen mit max. 2 Durchzüglern im PK am 22.04. und je 1 Vogel am 10.07. und 01.09.
Kormoran
Maximal 168 am 02.11. Nach dem Laubfall wechselten sie den Schlafplatz und flogen vor allem in die Hedinger Wiesen bei Sigmaringen.
Rohrdommel
Nur eine Beobachtung am 17.09. im Schilfgebiet des Steidlesees. Ich vermute, dass der Vogelsee wegen des niedrigen Wasserstandes nicht mehr sehr attraktiv ist. Die überschwemmten Schilfgebiete, die früher regelmäßig aufgesucht wurden, sind trocken gefallen.
Nachtreiher
Mindestens 10 Beobachtungen mit maximal 3 Ind. am 16.07. und 13.08.
Silberreiher
Maximal 28 am Übernachtungsplatz Steidlesee im gesamten Dez. 2015. Tagsüber verteilen sich die Tiere auf die Flusstäler und Gewässer im Umkreis der Seen.
Seidenreiher
Je 1 Ind. am 15.06. und 02.08.
Purpurreiher
Je 1 Ind. am 07.05., 14.05. und 16.05.
Fischadler
Noch nie gab es so wenige Fischadlerbeobachtungen wie in diesem Jahr. Nur 1 Ind. flog am 26.03. über dem Josefsluster Park und ein Ind. wurde am 07.09. über den Seen gesehen.
Rohrweihe
Nur sechs Beobachtungen zu den Zugzeiten.
Kornweihe
Je ein W am 08.02. und am 08.11.
Habicht
Auch vom Habicht gab es nur fünf Beobachtungen. Keine Brutzeitbeobachtungen.
Sperber
Sperber werden regelmäßig beobachtet und es ist anzunehmen, dass sie in den Wäldern der Umgebung auch brüten.
Wespenbussard
Wespenbussarde wurden immer wieder über dem Waldgebiet nördlich der Seen beobachtet, auch im Balzflug. Es ist nicht klar ob die vier am 30.07. zusammen nach Westen fliegenden Durchzügler waren oder unser Brutpaar mit seinem Nachwuchs.
Rotfußfalke
Nur am 08. und 17.05. je ein Männchen ziehend.
Baumfalke
Zahlreiche Beobachtungen zur Brutzeit legen nahe, dass in der Gegend gebrütet wurde.
Wanderfalke
Nachdem Wanderfalken, vermutlich durch den Einfluss des Uhus und vielleicht auch durch Nachstellungen, deutlich seltener im Donautal brüten, hatten wir nur am 09.11. eine Beobachtung an den Baggerseen.
Tüpfelsumpfhuhn
Neun Beobachtungen vom August und September aus den Schilfgebieten des Steidle- und des Vogelsees liegen vor.
Kranich
Am 28.10. überflog ein Ind. laut rufend in der späten Dämmerung das Gebiet. Am 31.10. zog ein Trupp von 10 Kranichen das Tal aufwärts. Weitere größere Zugtrupps wurden bei Sigmaringendorf und Sigmaringen gesehen.
Stelzenläufer
Ein Ind. stand am 15.04. im Flachwasser vor dem Schilfgebiet des Steidlesees.
Sandregenpfeifer
Acht Beobachtungen mit max. 2 Ind. am Südsee II liegen vom August und September vor.
Alpenstrandläufer
Über 24 Beobachtungen mit max. 2 Ind. liegen von August bis Ende Oktober vor. Die Beobachtungen stammen alle von den Schlickbänken vom Südsee II und Vogelsee.
Temminckstrandläufer
Es liegen 6 Beobachtungen mit max. 4 Ind. vom August vor.
Zwergstrandläufer
Nur vier Beobachtungen mit max. 3 Ind. von Juli bis September. Wie die meisten Watvögel beinahe ausschließlich auf der Schlickbank im Südsee II rastend.
Bruchwasserläufer
Zahlreiche Beobachtungen, max. 15 Ind., vor allem im Juli und August.
Waldwasserläufer
Maximal 7 Durchzügler am 13.08. Da diese Vogelart auch bei uns überwintert, sind einige Winterdaten dabei. Dann meist an seichten Stellen in der Ablach oder im renaturierten Bach bei Rulfingen.
Flussuferläufer
Zahlreiche Daten von beiden Zugzeiten liegen vor. Maximal 22 Ind. am 10.08.
Rotschenkel
Drei Beobachtungen mit je einem Ind. im Mai und Juni.
Dunkler Wasserläufer
Fünf Beobachtungen mit max. 9 im PK am 21.04.
Grünschenkel
Mehrere Beobachtungen zu den Zugzeiten, zweimal max. 4 Ind.
Regenbrachvogel
Je ein rastender Durchzügler am 07.05. und 14.07.
Bekassine
Zahlreiche Beobachtungen zur Zugzeit und aus dem Winterhalbjahr. Maximal 36 Ind. auf den Schlickbänken der Baggerseen.
Zwergschnepfe
Einige Beobachtungen aus dem Winterhalbjahr. Maximal 3 Ind. auf den Schlickbänken vor allem des Südsee II und des Vogelsees. Oft entdeckten wir einzelne Zwergschnepfen mit dem Spektiv unter Bekassinen ohne die Tiere aufzustöbern.
Kampfläufer
Mehrere Beobachtungen, maximal 12 am 16.03.
Sturmmöwe
Acht Beobachtungen, maximal 3 am 19.03.
Schwarzkopfmöwe
Zwölf Beobachtungen, max. 5 Ind. am 06.05.
Heringsmöwe
Am 06.06. 1 Ind. der Unterart L. graellsii .
Zwergmöwe
Vier Ind. im PK am 22.04.
Flussseeschwalbe
Zahlreiche Beobachtungen, maximal 12 Ind. Zu den Brutversuchen s.o.
Küstenseeschwalbe
Am 07.05. Erstnachweis der Küstenseeschwalbe. (Fotobeleg)
Raubseeschwalbe
Zwei Ad. jagen am 30.04. über den Seen.
Trauerseeschwalbe
22 Beobachtungen mit maximal 12. Ind. am 25.05.
Weißflügel-Seeschwalbe
Ein Ind. im PK am 11.05. und ein dj am 19.05. (Fotobeleg)
Weißbart-Seeschwalbe
Am 12.05. 3 Ind. im PK und am 14.05. 1 Ind. im PK.
Uhu
Vom Uhu fand ich am Südsee II am 23.04. einen indirekten Nachweis in Form einer Armschwinge. Der Fund wurde von Kennern bestätigt.
Steinschmätzer
Zweimal zwei Durchzügler im April.
Braunkehlchen
Nur zwei Durchzügler am 23.08. auf dem Zaun der Christbaumpflanzung am Burren.
Schwarzkehlchen
Drei Durchzügler.
Rotdrossel
Von der Rotdrossel gelangen nur zwei Nachweise mit max. 10 Ind. am 01.04.
Dorngrasmücke
An mindestens drei Stellen sangen Dorngrasmücken.
Klappergrasmücke
Am 25.04. sang ein Männchen am Steidlesee, das aber später nicht mehr bestätigt werden konnte.
Schilfrohrsänger
Am 26.04. sang je ein Männchen am Steidle- und am Vogelsee.
Drosselrohrsänger
Am 13.05. sang ein Männchen im Schilfgebiet am Südsee II.
Gelbspötter
Ein singendes Männchen am Südufer des Vogelsees lässt dort auf eine Brut schließen.
Schwanzmeise
Zahlreiche Beobachtungen, auch von A. caudatus, (Weißköpfige aus dem Nordosten) im Winterhalbjahr.
Bartmeise
Mehrere Beobachtungen von Sept. bis Ende Dez. 2015 lassen auf eine Überwinterung von bis zu 8 Ind. im Schilfgebiet des Steidlesees hoffen.
Raubwürger
Ein Überwinterer hat sich wie in den letzten Jahren wieder eingefunden. Ich konnte ihn bei der erfolglosen Jagd auf eine Blaumeise beobachten.
IV. Arbeitseinsätze
Um das Gebiet für Offenlandarten weiterhin attraktiv zu halten, waren wieder zahlreiche Arbeitseinsätze notwendig. Hier wurde ich unterstützt von einigen Helfern, vor allem auch von Thomas Hoffmann, Lehrer der Haldenwangschule Mariaberg mit seinen Schülern und vier Schülern des Hohenzollern Gymnasiums Sigmaringen, die beim NABU ein Sozialpraktikum machten. Wir mähten die Inseln verschiedener Seen und entbuschten die Viehweiden. Auch innerhalb des Schilfgebietes am Vogelsee schufen wir kleinräumig offene Strukturen und entbuschten teilweise um die Sukzession zum Bruch- oder Auwald zu verhindern.
Erwähnenswert ist, dass derzeit das Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz ILN Singen im Auftrag des Regierungspräsidiums einen Pflege- und Entwicklungsplan für das FFH- Gebiet „Baggerseen Krauchenwies/Zielfingen“ ausarbeitet.
Als Gebietskenner stellte ich meine Beobachtungsdaten zur Verfügung und war bei zahlreichen Gesprächen und Ortsterminen mit dabei.
Allen Helfern, den Kiesunternehmen, dem Personal der Naturschutzbehörden im Landratsamt und im Regierungspräsidium sowie des Institutes in Singen möchte ich für ihre Bemühungen, das Gebiet weiter zu optimieren und attraktiv zu gestalten, meinen herzlichen Dank aussprechen. Mein Dank gilt auch Herrn Weihmann, Betreiber des Wohnmobil-Stellplatzes, der den Strom für die Weidezäune kostenlos zur Verfügung stellte und Herrn und Frau Hahn, Landwirte aus Hippetsweiler, die das Vieh zur Verfügung stellten und nach Bedarf umsetzten und betreuten.