Vorträge, Führungen und Exkursionen

Zusammen mit der NABU Gruppe Mengen boten wir  einen Vortrag von Werner Gottwald  über den Waldkauz an. Karl F. Gauggel erklärte  im Februar auf einer Führung die im Winter auf  der Donau vorkommenden Vögel. Dem Waldkauz auf der Spur war das Thema einer abendlichen Führung unter der Leitung von Thomas Haug. Im Inzigkofer Park erklärte im April Robert Morgen den Gesang der dort angetroffenen Vogelarten. Im Mai boten wir zusammen mit der NABU Gruppe Mengen unter Führung von Alfred Bauernfeind im Bittelschießer Täle eine Naturerlebniswanderung an. Unsere jährliche Aktion Vogel-per-spektive an den Krauchenwieser Baggerseen führten wir Ende Mai durch. In Zusammenarbeit  mit dem Schwäbischen Albverein Sigmaringen und dem NABU erklärte  Alfred Bauernfeind auf einer Abendwanderung an der Schmeie die dort vorkommenden Pflanzen. Im November bot Karl F. Gauggel an den Krauchenwieser Baggerseen eine vogelkundliche Führung an. In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Inzigkofen hielt Alfred Bauernfeind im November einen Vortrag über die Natur im Inzigkofer Park.

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

Im März zeigten Karl F. Gauggel und Alfred Bauernfeind den Kindern des Kindergartens St. Fidelis die auf der Donau vorkommenden Vögel. 

Unterschwandorf

Im neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen Schwandorf“ wurden im vergangenen Jahr  2 Tümpel, in denen sich Sand abgesetzt hatte, ausgeräumt.  In dem auf anmoorigem Boden  standortfremden  Fichtenwäldchen wurden Fichten gefällt und durch  Buchen und Eichen ersetzt. Die im Gebiet vorhandenen Quellsümpfe frieren im Winter nicht oder nur sehr spät zu.  So kann dort regelmäßig eine größere Zahl von Bekassinen überwintern. Im vergangenen Herbst konnten dort sogar Löffler beobachtet werden. Da ein vorhandener Biberbau dazu führt, dass angrenzende Wiesen überschwemmt werden, soll bei Einsetzen des Frostes ein Seitengerinne errichtet werden, so dass das  Wasser abfließen kann ohne die Wiesen zu überschwemmen.

Krauchenwieser Baggerseen

Auf die Viehweide am Südufer des Südsees II wurden von der Fam. Hahn wie in den vergangenen Jahren wieder 2 Rinder aufgetrieben.  Die Beweidung von Flächen führt in aller Regel zu einer Zunahme von Arten. Die im Dung lebenden Insekten sind die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere. Es ist vorgesehen als Ausgleich für die geplante Erweiterung des Kiesabbaus auf dem Wiesendreieck zwischen Ablach und See Süd III  die Weidefläche auf der Südseite des Südsees II auf die noch nicht rekultivierten Bereiche  auszudehnen. Auf den Weideflächen konnten im vergangenen Jahr Exemplare der Bienen-Ragwurz und des Helm-Knabenkrauts nachgewiesen werden. Dies zeigt welches Potenzial  Magerstandorte nach einigen Jahren auch für gefährdete Arten besitzen.

Die NABU Gruppe Mengen betreute in den letzten Jahren einen Krötenzaun im Bereich der „Franzosenäcker“. Da dies im vergangen Jahr aus Personalmangel nicht mehr durchgeführt werden konnte, wurden in diesem Bereich in einer einzigen Nacht hunderte von Erdkröten überfahren. Wir möchten deshalb an dieser Stelle ein Leitsystem installieren. Es soll verhindern, dass die vom Burren zuwandernden Erdkröten auf die Straße gelangen. Hier würden eventuell einige hundert Meter  Leitplanken genügen um  die Tiere zum Baggerteich „Franzosenäcker“ zu leiten.

Im vergangenen Herbst war geplant, an der Stromleitung über dem Naturschutzgebiet „Vogelsee“ Reflektoren  anzubringen, damit die Leitung besser sichtbar wird und Vogelverluste durch Anflug verringert werden können. Wegen schlechten Wetters konnten die Maßnahmen nicht durchgeführt werden und  sollen nun im Frühjahr nachgeholt werden.

Das größte Problem am Vogelsee sind derzeit die Füchse. Im Sommer wenn das Wasser warm ist und die Füchsin ihre Jungen versorgen muss, räumte diese in den letzten Jahren regelmäßig die Vogelbrut auf den Brutinseln ab. Leidtragende sind dabei vor allem die Flussseeschwalben, die schon seit einigen Jahren keinen Bruterfolg mehr hatten. Wenn hier nichts geschieht werden diese Art und vielleicht auch die Kiebitze als Brutvögel verschwinden.  Abhilfe kann nur eine intensive Bejagung oder  ein im Wasser installierter Zaun entlang des Ufers bringen.

Im Herbst haben wir die Eisvogelsteilwand am Nordufer des Naturschutzgebietes ausgebessert, deren Brutröhre mittlerweile  von Waldmäusen bewohnt war.

Nachdem es 2016 Probleme durch die neue Trendsportart „Stand Up Paddling“ gab wurde dies 2017 im Steidlesee untersagt. 2018 sollen nun Bojen um die Insel und vor dem Schilfgebiet am Westufer ausgebracht werden um Rückzugsgebiete für die Wasservögel zu schaffen. 

Die Arbeiten wurden von Mitgliedern des NABU Sigmaringen unter Mithilfe von Schülern und einem Lehrer der Haldenwangschule Mariaberg und Schülern des Hohenzollern Gymnasiums Sigmaringen, die beim NABU ihr Sozialpraktikum ableisteten, durchgeführt.

Für Pflegearbeiten im vergangenen Jahr wurden über 250 Stunden aufgewandt. 

Kräutergarten Inzigkofen

Im vergangenen Jahr konnte der vom NABU Sigmaringen betreute Kräutergarten auf sein 25 jähriges Bestehen zurückblicken. Der Garten wurde 1992 für die Öffentlichkeit eröffnet.

Gärten sind oft letzte Zufluchtsorte vieler Tier- und Pflanzenarten, die in unserer ausgeräumten Kulturlandschaft keinen Lebensraum mehr finden. Im Kräutergarten Inzigkofen  wollen wir den Gartenbesitzern zeigen, wie man Lebensräume in einem Garten mit einfachen Mitteln schaffen kann.

Im letzten Jahr haben wir wieder eine Reihe von Führungen im Garten durchgeführt. Neben einer öffentlichen Veranstaltung wurden von verschiedenen Gruppen Führungen gebucht. Im August fand im Garten durch den  Kneippverein eine Vorführung über das Binden von Kräuterbüscheln statt.

Zum 25 jährigen Bestehen des Gartens erhielten wir Spenden von der Gemeinde Inzigkofen und der Sparkasse Sigmaringen. Damit konnten wir ein Hochbeet  und verschiedene Geräte anschaffen. Im Jahr 2018 soll die Ausstellung im Inforaum erneuert werden. Außerdem planen wir die Wand mit den Vogelnistkästen neu zu gestalten und an den Nistkästen neue Schilder anzubringen. .

Die Arbeit im Garten wird von Mitarbeitern des NABU ehrenamtlich geleistet. Dafür haben wir über 300 Stunden aufgewandt.

Beteiligung am Fest der Begegnung:

Das  Ökumenische Kirchenfest, zu dem die evangelische Kirchengemeinde, die katholischen Pfarrgemeinden und die  Freie Christengemeinde eingeladen hatten  fand am 24. September in der Innenstadt von Sigmaringen statt. Es stand unter dem Thema „Miteinander Leben - Miteinander für unsere Erde - Miteinander Glauben“. Unsere Ortsgruppe beteiligte sich mit einem Stand,  an dem  wir über interessante Biotope in unserem Raum informierten.

Auszeichnung: Schwalbenfreundliches

Bei dieser Aktion des NABU können Besitzer von Gebäuden, die Schwalbennester an oder in Gebäuden erhalten, mit einer Plakette und Urkunde ausgezeichnet werden. So konnten wir im vergangenen Jahr vier Bewerber auszeichnen. Ein besonderer Höhepunkt war der Reitstall Baum in Pault wo 40 besetzte Nester der Rauchschwalbe vorhanden sind.

Mitgliederwerbung durch die Agentur

Im vergangenen Sommer war ein Werbeteam der Agentur Wesser unterwegs, um  neue Mitglieder  für den NABU zu werben. Die jungen Leute  waren dabei sehr erfolgreich. Es konnten  über 450 neue Mitglieder in den westlichen und nördlichen Gemeinden des Kreises Sigmaringen gewonnen werden. Damit gehören über 630 Mitglieder unserer Ortsgruppe an.

Standortübungsplatz Sigmaringen

Zu Beginn des vergangenen Jahres haben wir innerhalb des  LNV beim Regierungspräsidium Tübingen einen Antrag auf Ausweisung  eines Naturschutzgebietes auf dem ehemaligen Standortsübungsplatz Sigmaringen gestellt. Auf der etwa 130 ha großen Fläche befinden sich ökologisch wertvolle Waldbereiche, Streuobstbestände, Feuchtbiotope sowie  extensiv genutzte Weideflächen. Es findet dort eine Beweidung mit bis zu 500 Mutterschafen statt. Nach Auskunft des Regierungspräsidiums kommt jedoch eine Ausweisung in nächster Zeit nicht in Frage. Inzwischen haben sich neun Gemeinden  zu einem „Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet“ auf dem Gelände der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne zusammengeschlossen. Davon wäre auch ein  Teil des ca. 130 ha umfassenden Freigeländes betroffen. Wir werden alles versuchen, dass ein möglichst großer Bereich der Natur erhalten bleibt und ökologisch aufgewertet wird.

Schaffung  von Nistmöglichkeiten für Vögel

Im  März betreuten wir einen Infostand, wo wir über Vogelnistkästen informierten und auch Holzbeton- und Holzkästen anboten. Dafür benutzen wir den Pavillon des NABU Bezirksverbandes. Außerdem reinigten wir in verschiedenen Gebieten Vogelnistkästen.

Mitarbeit an der Bestandserfassung von Wasservögeln

Im Auftrag der ornithologischen Gesellschaft in Baden-Württemberg führte Karl F. Gauggel im vergangenen Jahr von September bis April an den Baggerseen Zählungen der Wasservögel durch. Dies erfolgte im Abstand von 4 Wochen.

Teilnahme an Veranstaltungen

Mitglieder unserer Ortsgruppe nahmen an folgenden Veranstaltungen teil

  • 07.01. Naturschutztage von NABU und BUND in Radolfzell am Bodensee
  • 07.02. Termin zur Abstimmung des Wege- und Gewässerplans mit dem privaten und amtlichen Naturschutz in Veringendorf
  • 09.03. Teilnahme an der Veranstaltung des Landratsamtes “Kinderschutz in Vereinen“.
  • 11.03. Jahresversammlung der Kreisjägervereinigung in Ostrach.
  • 23.03. Austausch zwischen Kreisverwaltung und den Naturschutzverbänden im Landratsamt Sigmaringen
  • 24.03.  Kiebitztagung in Tübingen
  • 07.04. Jahresmitgliederversammlung des NABU Mengen
  • 12.05. Kuratoriumsexkursion in das Schutzgebiet Sauldorfer Baggerseen  
  • 13.05. Frühjahrssitzung des NABU Bezirksverband Donau-Bodensee im Restaurant „Südsee“  in Mengen-Zielfingen 
  • 20.09. Treffen in Pfullendorf zwecks Gründung einer NABU Gruppe Pfullendorf
  • 10.10. Naturschutzwartetagung in Hohentengen
  • 16.10. Besuch des Staatssekretär im Umweltministerium Dr. Andre Baumann im Vogelschutzgebiet Krauchenwieser Baggerseen.
  • 25.10. Informationsveranstaltung zum Projekt „Kulturlandschaft des Jahres 2018“ Obere Donau
  • 06.11. Landesnaturschutzverband-AK-Treffen im Regierungsbezirk Tübingen in Ulm
  • 17.11. Plenumtreffen  im Regierungsbezirk Tübingen zum Thema Grünland
  • 25.11. NABU Landesvertreterversammlung in Stuttgart

An den Sitzungen Landesnaturschutzverbandes (LNV) nahm regelmäßig  ein Vertreter des NABU Sigmaringen teil.

Stellungnahmen

Von unserer Gruppe wurden im vergangenen Jahr für den LNV folgende Stellungnahmen verfasst:

  • Geplante Erweiterung des Kiesabbaus der Firma Baresel GmbH &Co. KG am Standort  Wald-Glashütte auf Gemarkung  Göggingen der Gemeinde Krauchenwies.
  • Der geplante Kiesabbau auf einer Fläche von ca. 15 ha soll ausschließlich im Wald erfolgen.
  • Vogelschutzmaßnahmen NSG „Zielfinger Vogelsee“
  • Auf der über den Vogelsee führenden Freileitung werden Markierungen angebracht werden, die den Anflug von Vögeln verhindern sollen.
  • Antrag der Firma Valet auf Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zur Aufschlämmung im westlichen Teil des Südsees II
  • Geplante Erweiterung des Kiesabbaus auf dem Wiesendreieck zwischen Ablach und See
  • Süd III durch die Firma Valet und Ott.
  • Es ist geplant auf einer Fläche von 7,6 ha Kies abzubauen.

Pflege verletzter Tiere

In der Wildtierpflegestation von Frau Günthner wurden im vergangenen Jahr 24 Tiere aufgenommen und gepflegt. Davon konnten 13 wieder in die Freiheit entlassen werden. Neben mehreren Igeln wurden weitere Säugetiere und  verschiedene Vogelarten von Frau Günthner versorgt. Sie erhielt einige Mehlschwalben, deren Nester herunterfielen. Die Situation für Schwalben, besonders für Rauchschwalben, wird zunehmend schwieriger, da es immer weniger Landwirte mit Tierhaltung gibt.

Biberberatung

Karl F. Gauggel hatte in seiner Funktion als Biberberater einige Einsätze. Es ging dabei um Schäden, die durch den Aufstau von Wasser verursacht wurden.  Zusammen mit dem Biberbeauftragten des Regierungspräsidiums Tübingen Gunnar Hornstein wurden Lösungen für die Probleme entwickelt.

Neue Homepage

Die Homepage der NABU Ortsgruppe wurde im vergangenen Jahr vom Ehepaar Lewandowski  neu gestaltet. Sie ist unter der Adresse www.nabu-sigmaringen.de zu erreichen

Uhu-Verhör

Mitglieder unserer Ortsgruppe beteiligten sich am 2. März beim Uhuverhör, das vom Naturschutzzentrum in Beuron veranstaltet wurde. Dabei wurde das gesamte Donautal von Mühlheim bis Sigmaringendorf beobachtet. Es  konnten  ca. 10 rufende Männchen nachgewiesen werden. Erstmals hat auch am Schlossfelsen in Sigmaringen ein Paar gebrütet