Vorträge, Führungen und Exkursionen

In Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Sigmaringen boten wir im vergangenen Jahr 2 Vorträge an. Lothar Zier stellte in seiner Beamerpräsentation Kleinodien zwischen Alpen und Alb vor. Die Heilpraktikerin Agnes Weiß informierte über Heilpflanzen am Wegesrand. Karl F. Gauggel erklärte im Februar auf einer Führung die im Winter auf der Donau vorkommenden Vögel. Im April bot Robert Morgen eine vogelkundliche Führung in Josefslust an. Unsere jährliche Aktion Vogel-per-spektive an den Krauchenwieser Baggerseen führten wir im Juni durch. Im Juli führte Alfred Bauernfeind durch den Kräutergarten Inzigkofen und im November zeigte Karl F. Gauggel die im Winter an den Baggerseen vorkommenden Vogelarten.
Im September unternahmen wir zusammen mit der NABU Gruppe Mengen einen Ausflug in den Nordschwarzwald. Nach einem Gang über den Lotharpfad besichtigten wir das Nationalparkzentrum. Nach dem Mittagessen in Allerheiligen informierten uns zwei Nationalparkführer bei einer Wanderung über die Wasserfälle über den neu gegründeten Nationalpark

Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche

Im März boten wir für Kinder und Jugendliche eine Veranstaltung zum Bau von Vogelnistkästen an. Aus vorgefertigten Bauteilen konnten die Jugendlichen Vogelnistkästen zusammenbauen und mit nach Hause nehmen. Auf Einladung einer 9. Klasse des Hohenzollerngymnasiums hielt Alfred Bauernfeind im März einen Vortrag über Plastikmüll im Meer und Wölfe. In der Nähe des Kindergartens St. Fidelis wurde im Wald eine freie Fläche geschaffen die die Erzieherinnen mit den Kindern eifrig zum Kennenlernen und Erleben der Natur nutzen. Im Frühjahr haben wir an Bäumen verschiedene Nistkästen für Vögel aufgehängt und an den Bäumen und Sträuchern Schilder mit Namen und Eigenschaften der Gehölze angebracht. Im Mai führte Alfred Bauernfeind beim Schmeientaler Wandertreff in Unterschmeien eine Naturerlebniswanderung für Kinder und Jugendliche entlang der Lauchert durch.

Ostrachtal

Nach der Auflösung des Storchenvereins Ostrachtal wurde die Übergabe der Grundstücke an den NABU im Mai notariell beurkundet.
Von den im Besitz des Vereins befindlichen Grundstücken wurden 0,92 ha an die Gemeinde Ostrach verkauft. Der Kaufpreis wurde dem NABU Sigmaringen gutgeschrieben. Ein Teil des Geldes wurde verwendet um im Ried 3 Wiesengrundstücke mit einer Fläche von 0,57 ha zu erwerben. Es handelt sich um Feuchtwiesen, die für den Naturschutz wertvoller sind als die Wiesenfläche, die an die Gemeinde Ostrach verkauft wurde.
Drei Wiesengrundstücke mit einer Fläche von 1,2 ha gingen in Form einer Schenkung vom Storchenverein an den NABU über. Sie werden von dem Landwirt, der sie seither bewirtschaftete, weiter genutzt.
Auf den Pflegeflächen werden die notwendigen Arbeiten vom Regierungspräsidium Tübingen übernommen. Dazu gehören die regelmäßige Mahd der Wiesenflächen und die Entbuschung und Pflege der Teiche.

Unterschwandorf

2006 stellte unsere Gruppe einen Antrag auf Ausweisung eines Naturschutzgebietes bei Unterschwandorf. Im Januar dieses Jahres wurde die Verordnung über die Ausweisung des Naturschutzgebietes „Feuchtwiesen Schwandorf“ vom Regierungspräsidium Freiburg unterzeichnet. Damit werden ca. 130 ha Wiesenflächen zwischen Schwandorf und Boll geschützt. Viele dieser Wiesen sind noch rel. artenreich und zeugen von einer extensiven Nutzung in der Vergangenheit. Man findet dort noch viele „Rote Liste Arten“. Solche großen zusammenhängende Feuchtwiesengebiete sind heute eine Rarität und müssen unbedingt geschützt werden. Dazu gehören auch Einschränkungen in der Bewirtschaftung. Sie beziehen sich z.B. auf die Düngerausbringung auf den landeseigenen Grundstücken.
Auf Anregung von Alfred Villringer wurden 2 Teiche ausgeräumt und eine Wassertränke für Weidetiere angelegt.

Krauchenwieser Baggerseen

Die Natura 2000 Managementpläne für das Krauchenwieser Baggerseegebiet sind fertig und sollten nun umgesetzt werden. Im Steidlesee ist vorgesehen die Bereiche um die Inseln durch Bojen zu markieren. Diese Flächen dürfen dann mit Booten nicht mehr befahren werden. Ein großes Problem stellt seit Jahren die Stromleitung über den Vogelsee dar. Wir konnten immer wieder tote Vögel nachweisen, die gegen die Leitungsdrähte flogen und zu Tode kamen. Besonders betroffen davon sind die Haubentaucher. Allein im vergangenen Herbst wurden drei Todfunde nachgewiesen. Eine Lösung wäre eine Erdverkabelung der Leitung. Das Anbringen von Markierungen an den Drähten könnte nur als zweitbeste Lösung angesehen werden, da dies das optische Bild des Naturschutzgebietes beeinträchtigen würde. Im Winter wurde an den Seen auch eine tote Reiherente gefunden die an der Vogelgrippe einging.
Im Sommer gab es einen Termin mit Herrn Beiswenger von Industrieverband Steine und Erden (ISTE), Herrn List von der Firma Valet und Ott und dem NABU Sigmaringen. Dabei ging es um die Errichtung eines Lehrpfades an den Baggerseen. Besonders erfolgreich war die Entwicklung der Lachmöwen. Auf der großen Insel im Südsee II haben über 100 Paare erfolgreich gebrütet und Junge großgezogen. Offenbar wurde die Kolonie im vergangenen Jahr nicht so intensiv von Beutegreifern heimgesucht.
Im Natura 2000 Managementplan wird vorgeschlagen, die Beweidung auf der Ost- und Südseite des Südsees II weiter zuführen. Weiterhin wird empfohlen den Weidebereich auf der Südseite des Südsees II auf die noch nicht rekultivierten Bereiche auszudehnen. Die Beweidung von Flächen führt in aller Regel zu einer Zunahme von Arten. Die im Dung lebenden Insekten sind die Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere.
An den Seen sind ständig Arbeitseinsätze notwendig um das Gebiet für Arten, die offene Flächen benötigen, attraktiv zu halten. Im vergangenen Jahr wurden die Inseln in den verschiedenen Seen gemäht und das Mähgut beseitigt. Außerdem war es notwendig, die Weideflächen für die Rinder zu entbuschen. Im Schilfgebiet des Vogelsees wurden offene Flächen geschaffen und aufkommende Gehölze entfernt.
Die Arbeiten wurden von Mitgliedern des NABU Sigmaringen unter Mithilfe von Schülern und einem Lehrer der Haldenwangschule Mariaberg und Schülern des Hohenzollern Gymnasiums Sigmaringen, die beim NABU ihr Sozialpraktikum ableisteten, durchgeführt.
Für Pflegearbeiten im vergangenen Jahr wurden über 250 Stunden aufgewandt.

Kräutergarten Inzigkofen

Im Jahr 1991 wurde mit der Anlage des Kräutergarten Inzigkofen durch die pädagogische Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung begonnen. Nach Auflösung der PAE hat die NABU Gruppe Sigmaringen die Trägerschaft für den Garten übernommen. Ein wichtiges Anliegen für uns war von Beginn an zu zeigen, dass ein Garten auch ein Lebensraum für Wildpflanzen und Wildtiere sein kann. Man findet im Garten zwei Totholzhaufen, einen Steinhaufen, einen Wildbienenstand, eine Wand mit verschiedenen Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, eine Trockenmauer und eine Wildblumenwiese. An die verschiedenen Biotope wurden Informationstafeln angebracht, die Auskunft über die Bedeutung dieser Lebensräume geben.
Neben einer öffentlichen Veranstaltung haben wir auch für eine Reihe von angemeldeten Gruppen Führungen durchgeführt.
An verschiedenen Beeten haben wir die Einfassungen ergänzt.
Die Arbeit im Garten wird von Mitarbeitern des NABU ehrenamtlich geleistet. Dafür haben wir über 300 Stunden aufgewandt. Sachausgaben wurden zu 60% der Nettobeträge durch Zuwendungen des Naturparks Obere Donau finanziert.

Anlage von Blumenwiesen im Stadtbereich

Im Stadtbereich von Sigmaringen sollen größere Rasenflächen in Blumenwiesen umgewandelt werden. Die Aktion wird vom Bauhof mit Unterstützung des NABU Sigmaringen durchgeführt. Das Ziel ist die Schaffung von artenreichen Lebensräumen, die in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft dringend notwendig sind. Da die Flächen meist an Stellen liegen, wo viele Menschen vorbei kommen, sollen sie auch als Anregung für eine naturgemäßere Gestaltung von Privatgärten dienen. Im vergangenen September wurde unter Anwesenheit von Bürgermeister Schärer mit der Einsaat der ersten Flächen und der Bepflanzung mit Stauden begonnen. Dabei wurde regional erzeugtes Saatgut verwendet.

Schaffung von Nistmöglichkeiten für Vögel.

Im März betreuten wir einen Infostand, wo wir über Vogelnistkästen informierten und auch Holzbeton- und Holzkästen anboten. Dafür benutzen wir den Pavillon des NABU Bezirksverbandes. Außerdem reinigten wir in verschiedenen Gebieten Vogelnistkästen.

Mitgliederstand der Ortsgruppe Sigmaringen

Unsere Ortsgruppe hatte am Ende des vergangenen Jahres 179 Mitglieder.

Mitarbeit an der Bestandserfassung von Wasservögeln

Im Auftrag der ornithologischen Gesellschaft in Baden-Württemberg führte Karl F. Gauggel im vergangenen Jahr von September bis April an den Baggerseen Zählungen der Wasservögel durch. Dies erfolgte im Abstand von 4 Wochen.

Teilnahme an Veranstaltungen

Mitglieder unserer Ortsgruppe nahmen an folgenden Veranstaltungen teil:

  • 03. 03. Jahresmitgliederversammlung des NABU Mengen (Bauernfeind)
  • 12. 03. Jahresversammlung der Kreisjägervereinigung in Stetten a.k.M. (Bauernfeind)
  • 17.03. Aktionstag des Bauernverbands Biberach-Sigmaringen zum Thema „Wir machen Frühstück. Aber nicht zu solchen Preisen“ (Bauernfeind)
  • 20.04. Kuratoriumssitzung des Naturschutzzentrums Obere Donau in Beuron (Bauernfeind)
  • 23.04. Frühjahrssitzung des NABU Bezirksverband Donau-Bodensee in Engen (Bauernfeind)
  • 30.06. Tagung der Naturschutzwarte in Hundersingen (Gauggel)
  • 13.07. Gespräch der Naturschutzverbände mit Frau Landrätin (Bauernfeind)
  • 30.07. 20 Jahre Haus der Natur, Jubiläumswanderung (Bauernfeind)
  • 29.10. Teilnahme an der Tagung „Naturnahe Weiden und Artenvielfalt“ in Wilhelms- dorf ( Bauernfeind, Gauggel)
  • 04.11. Herbstsitzung des NABU Bezirksverbandes in Überlingen (Bauernfeind)
  • 16.11. Landesnaturschutzverband-AK-Treffen im Regierungsbezirk Tübingen in Ulm (Bauernfeind)
  • 19.11. NABU Landesvertreterversammlung in Stuttgart (Bauernfeind)

An den Sitzungen Landesnaturschutzverbandes (LNV) nahm regelmäßig ein Vertreter des NABU Sigmaringen teil.

Stellungnahmen

Von unserer Gruppe wurden im vergangenen Jahr für den LNV folgende Stellungnahmen verfasst:

  • Abbau hochreiner Kalke in Beuron-Thiergarten. Dieses Vorhaben wurde in der Stellungnahme abgelehnt.
  • Bebauungsplan „Schafwiese IV“ in Sigmaringen. Die im Bebauungsplan vorgesehene Fläche ist als Wohnbaugebiet ausgewiesen. Wir haben einige Vorschläge bei den Ausgleichsmaßnahmen gemacht.
  • Bebauungsplanänderung „Ziegelesch“ in Sigmaringen. Es ist beabsichtigt, auf einer Fläche, die ursprünglich für einen Kindergarten vorgesehen war, Wohnhäuser zu errichten. Da dabei eine extensiv genutzte Wiese überbaut werden soll forderten wir einen ökologischen Ausgleich.
  • Bebauungsplan “Hinter dem Sportplatz“ in Bingen. In Bingen wird ein neues Baugebiet auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ausgewiesen. Dazu machten wir Vorschläge zur Verbesserung der Ausgleichsmaßnahmen.
  • Geplante Erweiterung des Kiesabbaus der Firma Nordmoräne Kieswerke GmbH & Co. KG auf Gemarkungen Bittelschieß und Göggingen der Gemeinde Krauchenwies. Die geplante Erweiterung umfasst 28 ha und soll ausschließlich im Wald erfolgen. In der Stellungnahme schlugen wir vor, etwa ein Drittel der abgebauten Fläche für die Anlage von Biotopen zu nutzen. Dazu gehören Magerwiesen, Gewässer Kieshaufen, Steilwände usw.
  • Geplantes Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen Schwandorf“ Es sollen 130 ha ökologisch wertvoller Feuchtflächen auf Gemarkung Schwandorf und Boll als NSG ausgewiesen werden. Dazu verfassten wir mit Herrn Dr. Laufer vom LNV Arbeitskreis Tuttlingen eine ausführliche Stellungnahme.

Pflege verletzter Tiere

In der Wildtierpflegestation von Frau Günthner wurden im vergangenen Jahr 24 Tiere aufgenommen und gepflegt. Davon konnten 13 wieder in die Freiheit entlassen werden. Neben mehreren Igeln wurden weitere Säugetiere und verschiedene Vogelarten von Frau Günthner versorgt. Sie erhielt einige Mehlschwalben, deren Nester herunterfielen. Die Situation für Schwalben, besonders für Rauchschwalben, wird immer schwieriger, da die Landwirte mit Tierhaltung immer weniger werden.

Biberberatung

Karl F. Gauggel hatte in seiner Funktion als Biberberater einige Einsätze. Es ging dabei um Schäden, die durch den Aufstau von Wasser verursacht wurden. Zusammen mit dem Biberbeauftragten des Regierungspräsidiums Tübingen Gunnar Hornstein wurden Lösungen für die Probleme entwickelt.